Yahoo prüft einen Verkauf von Patenten, Immobilien und anderen nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aktivposten im Wert von 1 bis 3 Milliarden Dollar. Das erklärte sein Finanzchef Ken Goldman bei einer Konferenz von Morgan Stanley, wie Reuters berichtet.
Berichte der letzten Wochen über Gespräche mit Interessenten an Yahoos Kerngeschäft wollte Goldman nicht bestätigen. Verizon, das mit AOL ohnehin schon ein traditionsreiches Internetportal der ersten Generation in seinen Reihen hat, gilt als aussichtsreichster Kandidat. Es hat das nötige Kapital und mit einer Interessenbekundung auch schon mögliche Konkurrenten abgeschreckt. Und mit AOL-CEO Tim Armstrong steht ein Verizon-Manager bereit, der sich auch um Yahoo kümmern könnte – als Nachfolger seiner früheren Google-Kollegin Marissa Mayer.
Yahoo kann über Dienste wie Mail, Finanzen, Sport und Videos hinweg eine Milliarde Nutzer vorweisen. Für AOL und seine Mutter sind vermutlich auch seine Exklusivinhalte interessant, versucht Verizon doch gerade, ein Videostreaming-Angebot namens Go60 im US-Markt zu etablieren.
Die zweitbesten Chancen werden Time Inc nachgesagt. Angeblich bereitet zudem CEO Marissa Mayer ein Gebot zusammen mit Investoren vor. Auch der international expandierende Alex-Springer-Verlag gilt als denkbarer Interessent, wenn auch als Außenseiter.
Yahoo hatte Anfang Februar Entlassungen und eine Milliardenabschreibung angekündigt. 15 Prozent der Belegschaft müssen gehen, was rund 10.000 Mitarbeitern entspricht. Die Goodwill-Abschreibung auf sein Web-Eigentum und Tumblr belastet Yahoos Ergebnis im vierten Quartal mit 4,46 Milliarden Dollar. Es steht unter Druck durch Investoren, die schon einen Austausch der Führung gefordert haben. Die Neuausrichtung auf Mobile und Video durch Marissa Mayer, die 2012 CEO wurde, muss als gescheitert gelten.
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