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Britische Polizei verhaftet mutmaßlichen FBI- und CIA-Hacker „Cracka“

Britische Polizisten haben einen 15-Jährigen vorübergehend festgenommen, bei dem es sich vermutlich um „Cracka“ handelt, den Anführer der Gruppe „Crackas With Attitude“. Das berichtet Motherboard, das mehrfach mit „Cracka“ in Kontakt war und von ihm Informationen aus erster Hand über Angriffe erhielt. Auch der erste Hinweis auf eine Verhaftung kam nach seinen Angaben von „Cracka“ selbst.

Auf Nachfrage erfuhr die Publikation, dass die Verhaftung am Dienstag durch die South East Regional Organised Crime Unit (SEROCU) in Zusammenarbeit mit dem FBI durchgeführt wurde. Der Zugriff erfolgte in der Region East Midlands, deren Verwaltungssitz Nottingham ist. Ihm wird eine Reihe Computerverbrechen zur Last gelegt.

Einen echten Namen nannte weder „Cracka“ gegenüber Motherboard noch die Polizeieinheit. Nach eigener Schilderung wurde der Jugendliche nach siebenstündigem Aufenthalt in einer Zelle gegen Kaution freigelassen. „Sie versuchen, mein Leben zu ruinieren“, teilte er Motherboard mit, aber auch: „Ich bin unschuldig, bis man mir das Gegenteil beweist, habe also nichts zu fürchten.“ Er habe keinerlei Auskünfte erteilt.

Crackas With Attitude wurden bekannt, als sie im Oktober 2015 in das E-Mail-Postfach von CIA-Direktor John Brennan einbrachen. Das sei so einfach gewesen, ein Fünfjähriger hätte es hinbekommen, lautete ein Kommentar. Bei dieser und späteren Gelegenheiten warben sie mit dem Hashtag #FreePalestine und ähnlichen Botschaften für ein freies Palästina. Später zählten Amy Hess vom FBI, der Geheimdienstverantwortliche der US-Regierung James Clapper und Barack Obamas Technik-Berater John Holdren zu ihren Opfern.

Die Gruppe, bei der es sich nach eigenen Angaben um lauter Teenager handelt, konzentrierte sich auf einfache Angriffspunkte wie private E-Mail-Konten, zu denen sie oft mit Social Engineering Zugang bekam. Im November stießen sie aber auch auf eine Datenbank mit Regierungsangestellten und veröffentlichten später rund 4000 Namen, wodurch verdeckte Ermittler aufgeflogen sein könnten.

Unklar ist noch, ob Cracka auch derjenige Hacker war, der sich diese Woche eine Datenbank des US-Justizministeriums verschaffte. Sie enthält Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und andere Informationen von rund 20.000 FBI- und 9000 Homeland-Security-Mitarbeitern. Er selbst bestreite dies, schreibt Motherboard, ein früheres CWA-Mitglied habe aber ausgesagt, Cracka sei es gewesen und wolle nur nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich lenken.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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