Sicherheitsforscher Tavis Ormandy warnt vor der Nutzung des auf dem Chromium-Projekt basierenden Browsers Chromodo. Das zusammen mit der Internet Security Suite des Anbieters Comodo automatisch als Standardbrowser installierte Programm hebelt ihm zufolge zentrale Schutzmaßnahmen aus, so dass Nutzer sich praktisch ungeschützt im Internet bewegen.
Darüber hinaus importiert der von Comodo als besonders sicher beworbene Browser unter anderem alle Links, Einstellungen und Cookies von Chrome. „Zu anderen schäbigen Praktiken zählt auch das Entführen von DNS-Einstellungen“, merkt Ormandy an.
Auf seine Hinweise zu der schwerwiegenden Sicherheitslücke habe Comodo zunächst nicht reagiert, führt der zu Googles Project-Zero-Team gehörene Sicherheitsforscher weiter aus. Später versprach es einen Hotfix innerhalb eines Tages und weitere Fixes innerhalb der nächsten Wochen. Gestern entfernte der Hersteller dann aber lediglich die „execCode“-API, die Ormandy für seinen Demo-Exploit genutzt hatte. „Das ist offensichtlich ein inkorrekter Fix und eine simple Änderung erlaubt weiterhin das Ausnutzen der Schwachstelle“, urteilt der Sicherheitsforscher.
Täglich unterschreiben wir Empfangsbestätigungen von Paketen, Mietwagenverträge oder Kreditkartenzahlungen mit elektronischen Unterschriften. Im Geschäftsalltag fühlen sich jedoch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch abgeschreckt, elektronische Signaturen einzusetzen. Sofern sie richtig in die passenden Geschäftsprozesse integriert werden, bieten sie aber einen großen Mehrwert und sind verbindlicher als eine Bestätigung per E-Mail.
Ormandy hatte zuvor schon Sicherheitslücken in Programmen anderer Sicherheitsanbieter aufgedeckt. Dazu zählten Produkte von AVG, Kaspersky, FireEye, Trend Micro, ESET, Sophos und zuletzt auch Malwarebytes.
Der Chromodo-Anbieter Comodo war vor knapp einem Jahr negativ aufgefallen, weil ein von ihm verbreitetes Browser-Plug-in die Validierung von SSL-Zertifikaten aushebelte. Die mit den Comodo-Programmen Dragon und Internet Security vertriebene Erweiterung PrivDog griff in die verschlüsselte Verbindung zweier Computer ein. Dafür installierte es ein Stammzertifikat und ersetzte zudem andere Zertifikate – auch wenn diese nicht gültig waren. Dadurch war eine sichere Kommunikation nicht mehr gewährleistet.
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