Das Sicherheitsunternehmen Qualys hat eine als kritisch eingestufte Lücke in OpenSSH entdeckt. Der Fehler steckt in einer „experimentellen“ Funktion des Programmpakets, das als Standard-Implementation von SSH in der Unix-Welt gilt. Sie soll es Nutzern erlauben, Verbindungen wieder aufzunehmen. Einem Eintrag in einer Mailing-Liste zufolge könnte ein speziell eingerichteter Server einen OpenSSH-Client dazu bringen, den Inhalt seines Speichers und damit auch die privaten Schlüssel des Clients preiszugeben.
Nutzer, die noch keinen Zugriff auf einen Patch haben, können ihrer SSH-Konfiguration den Eintrag „UseRoaming no“ hinzufügen oder ihren SSH-Client mit der Option „-oUseRoaming=no“ über die Eingabeaufforderung starten. Dadurch wird die fragliche experimentelle Funktion vollständig abgeschaltet. OpenSSH-Server sind laut OpenBSD nicht von der Anfälligkeit betroffen, da der Server-Code nie ausgeliefert worden sei.
Patches stehen ab sofort für OpenSSH 5.7 und 5.8 zur Verfügung. Der Mailing-Liste zufolge enthalten Portable OpenSSH 7.1p2, sowie Snapshots für OpenBSD ab 12. Januar 2016 einen Fix. Für die meisten Linux-Distributionen sei das Update ebenfalls ab sofort oder in Kürze erhältlich.
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Laut Wolfgang Kandek, Chief Technology Officer bei Qualys, hat sein Unternehmen die OpenSSH-Entwickler am 11. Januar über die Schwachstelle informiert. Der Patch sei daraufhin in nur drei Tagen entwickelt worden. Allerdings veröffentlichte Qualys gestern auch Beispielcode für einen Exploit, was den Druck auf OpenSSH-Nutzer erhöht, die verfügbaren Patches so schnell wie möglich einzuspielen.
Der Sicherheitsexperte Kenneth White befürchtet, dass die SSH-Schlüssel von Hunderttausenden von Linux-Servern weltweit in Gefahr sind. Außer Linux-Servern seien außerdem viele Router und Firewalls betroffen. Er rät Administratoren von betroffenen Systemen, egal ob es sich um Hobby-Projekte oder Server mit vertraulichen Daten handelt, die SSH-Schlüssel neu zu generieren oder zu tauschen.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.