Dell bringt SecureWorks an die Börse

Dell hat bei der US-Börsenaufsicht Securies and Exchange Commission (SEC) einen Börsengang seiner Tochter SecureWorks angemeldet. Demnach will es unter dem Kürzel SCWX Aktien mit einem Gesamtwert um 100 Millionen Dollar verfügbar machen. Dies dürfte jedoch zunächst nur eine Berechnungsgrundlage für die erwarteten Gebühren sein.

Die Mittel aus dem Börsengang will das Unternehmen aus Atlanta laut dem Antrag verwenden, um das Betriebskapital zu erhöhen, neue Technologien zu entwickeln und um Übernahmen zu tätigen. Konkret ist ein Zusammenhang mit der komplexen Finanzierung von Dells EMC-Übernahme mehr als wahrscheinlich. Um seine Verschuldung durch die angepeilte 67-Milliarden-Dollar-Fusion möglichst klein zu halten, versucht Dell im Vorfeld, sich von Einheiten zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Nach Informationen von Recode verhandelte es zuletzt mit Tata Consulting Services über einen Verkauf von Perot Systems, konnte sich mit dem indischen Unternehmen aber nicht auf einen Preis einigen.

Das damals selbst noch börsennotierte Dell hatte SecureWorks 2011 geschluckt – angeblich für 612 Millionen Dollar. Die jetzige Tochter SecureWorks hat in den vergangenen neun Monaten einen Nettoverlust von 57,5 Millionen Dollar erwirtschaftet und damit gegenüber der Vorjahresperiode die Verluste nahezu verdoppelt. Das zurückliegende Geschäftsjahr schloss das Unternehmen mit einem Verlust von 38,5 Millionen Dollar ab – bei einem Umsatz von 262,1 Millionen Dollar.

Die auszugebenden Aktien werden Class-A-Anteile sein. Hingegen wird Dells Investmenttochter Denali Holding Class-B-Aktien halten. Der SEC-Antrag nennt Bank of America, Morgan Stanley, Goldman Sachs Group und JPMorgan Chase als beteiligte Dienstleister.

Der Wert von SecureWorks wird auf etwa 2 Milliarden Dollar geschätzt. Die genannten 100 Millionen Dollar wären also nur ein kleiner Teil. Aus der Mitteilung an die SEC geht nicht hervor, wie viele Anteile ausgegeben werden sollen.

Für die 67-Milliarden-Dollar-Fusion mit EMC plant Dell, eine Schuldenlast von rund 50 Milliarden Dollar aufzunehmen. Das Konzept stammt von Michael Dell und dem Investor Silver Lake Partners, ist aber noch mit diversen Fragezeichen versehen. So drohen bis zu 9 Milliarden Dollar Steuern. Ein Abschluss wird keinesfalls vor Mai 2016 erwartet. Mit EMC würde Dell zum Marktführer für Storage-Lösungen für große Unternehmen aufsteigen und könnte hier besser mit Cisco und IBM konkurrieren.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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