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Finanzierung von Sailfish-OS-Entwickler Jolla vorerst gesichert

Der Sailfish-OS-Entwickler Jolla hat nach anfänglichen Schwierigkeiten seine Serie-C-Finanzierungsrunde doch noch erfolgreich abschließen können. Damit ist die Finanzierung des finnischen Start-ups zunächst gesichert, wie es mitteilt (PDF). Wie viel Geld es von welchen Investoren erhalten hat, verrät es jedoch nicht.

Das Jolla Tablet kann bereits vorbestellt werden (Bild: Jolla).Mit dem neuen Kapital will Jolla nun zuerst sein bereits verzögertes, per Crowdfunding mitfinanziertes Tablet fertigstellen und schnellstmöglich ausliefern. Konkrete Termine nannte CEO und Mitgründer Antti Saarnio allerdings noch nicht. Er antwortet lediglich auf die kritische Frage von Unterstützern, warum ein Großteil des per Schwarmfinanzierung eingenommenen Geldes in die Entwicklung der Software und nicht der Hardware geflossen ist. „Für mich ergibt die Frage an sich keinen Sinn. Sailfish OS ist unser Produkt, unser Kronjuwel, das wir für Euch alle perfekt machen wollen – während die Tablet-Hardware lediglich eine Plattform für die Software ist.“

Allerdings soll künftig die Last der Entwicklung von Sailfish OS einerseits und der Entwicklung sowie Vermarktung der damit ausgestatteten Geräte andererseits nicht mehr alleine auf den Schultern von Jolla liegen. Offenbar sind Gespräche mit mehreren möglichen Lizenznehmern – insbesondere in Russland und Indien – bereits weit fortgeschritten. Vor allem in Russland komme man konkreten Projekten inzwischen recht nahe, zu denen man aber erst „ein bisschen später“ etwas sagen könne.

Nachdem Ende November ein wichtiger Investor seine Zusage zurückgezogen hatte, drohte Jollas für Dezember angepeilte Serie-C-Finanzierungsrunde zu scheitern. Ein Großteil der Belegschaft musste zunächst entlassen und Gläubigerschutz beantragt werden. Laut Saarnio fehlten dem Unternehmen bereits fest eingeplante 10 Millionen Euro. „Jolla kämpft jetzt um sein Überleben. Schlüssel in diesem Kampf ist, dass wir die Finanzierung für den Dezember schaffen. Wenn uns das gelingt, kann auch das Tablet-Projekt erfolgreich werden“, erklärte der CEO damals.

Die Schwierigkeiten bei diesem Projekt waren offenbar auch der Auslöser für die Absage des Investors. Die Markteinführung des Tablets hatte sich vor allem wegen Hardwareproblemen verschoben. Mehrere entlassene Mitarbeiter hatten schon vor drei Wochen ihre Bereitschaft bekundet, in besseren Zeiten zu Jolla zurückzukehren.

Wie schwierig der Markt für Mobilbetriebssysteme ist, zeigt sich auch daran, dass Mozilla seine Pläne für Firefox OS auf Smartphones kürzlich aufgegeben hat. Canonical hat mit Ubuntu auf Smartphones grundsätzlich mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen wie Mozilla und Jolla.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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ZDNet.de Redaktion

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