Categories: PCWorkspace

Dell installiert neue Security-Software auf seinen Rechnern

Dell will das Sicherheitsniveau für Rechner seiner Produktreihen Latitude und Optiplex erhöhen. Dazu installiert der PC-Hersteller ab Anfang 2016 die Software von Cylance. Grundlage der Kooperation ist die dieses Jahr bereits erfolgte Beteiligung von Dell Ventures an der Firma.

Anders als herkömmliche Security-Anbieter, deren Software auf Basis von Signaturen und Reputationsdatenbanken vor Malware schützen, nimmt das in Irvine im US-Bundesstaat Kalifornien ansässige Unternehmen Cylance für sich in Anspruch, Schadsoftware mittels Künstlicher Intelligenz erkennen zu können. Das habe nicht nur den Vorteil, dass auch bisher unbekannte Angriffsmethoden aufgespürt werden können, sondern auch komplexe Attacken, sogenannte Advanced Persistent Threats rechtzeitig bemerkt werden.

Das dann als Endpoint Security Suite Enterprise bezeichnete Security-Paket auf den Dell-Rechnern soll mit der Cylance-Technologie neben APTs auch Angriffe über Zero-Day-Lücken, Skripting-Attacken, und gezielte Angriffe mittels Spear Phishing und Angriffe durch Ransomware verhindern. Als Vorteile verspricht sich Dell, dass insbesondere Firmenkunden zu einem großen Teil danach streben, Security als Teil eines Gesamtpakets zu erwerben.

Cylance wurde unter anderem von seinem derzeitigen CEO, Stuart McClure gegründet. Er war zuvor unter anderem als CTO bei McAfee tätig. Zu dem Unternehmen kam er durch die Übernahme von Foundstone 2004. Wie er im Interview mit Forbes zehn Jahre später erklärte, kam ihm der Gedanken zur Gründung von Cylance bereits 2004, als ihn jemand fragte, welche Software er nutze, um seinen PC zu schützen.

Da die Antwort „Keine“ war, begann er darüber nachzudenken, wieso so viele Security-Experten Angriffen auch ohne Tools erfolgreich aus dem Wege gehen, während ihnen das breite Publikum regelmäßig zum Opfer fällt. Daraus entwickelte sich die Grundidee, eines „künstlichen Security-Experten“ zu erschaffen, der erkennt, was sicher und was unsicher ist, ohne dazu auf die traditionellen schwarzen und weißen Listen zurückzugreifen.

Was etwas vermessen klingt, scheint weitgehend zufriedenstellend zu funktionieren. Das belegen nicht nur einige beeindruckende Referenzkunden, sondern auch die Tatsache, dass Microsoft Cylance Anfang des Jahres in die Microsoft Virus Initiative (MVI) und die zugehörige Virus Information Alliance (VIA) aufgenommen hat. Beide Gruppen werden von Microsoft koordiniert und dienen dazu Anti-Malware-Bemühungen zu bündeln und Microsoft-Kunden ein besseres Sicherheitsniveau zu bieten.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso]

Tipp: Kennen Sie die Geschichte der Computerviren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago