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G Data registriert täglich 4900 neue Android-Schaddateien

G Data hat seinem aktuellen Mobile Threat Report (PDF) zufolge im ersten Quartal 440.267 neue Android-Schaddateien entdeckt. Das entspricht 4900 Malware-Dateien pro Tag oder einem neuen Schädling alle 18 Sekunden. Gegenüber dem vierten Quartal 2014 erhöhte sich die Gesamtzahl um 6,4 Prozent.

Auffällig ist laut Christian Geschkat, Produktmanager Mobile Solutions des Bochumer Sicherheitsanbieters, dass über 50 Prozent der Android-Schaddateien inzwischen auf Finanzgeschäfte abzielen. „Die Nutzung von Smartphones und Tablets fürs Online-Banking steigt rasant. Hier rückt insbesondere das Android-Betriebssystem mit dominierender Marktposition in den Fokus von Cyberkriminellen. Daher ist es nicht überraschend, dass Angreifer insbesondere für diese Plattform Finanz-Malware wie Banking-Trojaner entwickeln und verbreiten. Wir erwarten somit im laufenden Jahr einen deutlichen Anstieg finanziell motivierter Schadsoftware für das Android-Betriebssystem.“

G Data rechnet in diesem Jahr erstmals mit mehr als zwei Millionen neuen Android-Schaddateien (Bild: G Data).Die Gesamtzahl der neuen Android-Schädlinge soll in diesem Jahr erstmals die Marke von 2 Millionen überschreiten. Das würde einem Plus von mindestens 29 Prozent gegenüber 2014 entsprechen.

G Data warnt auch vor Auswirkungen auf das Internet der Dinge (IoT). Forscher entdeckten immer häufiger Sicherheitsmängel in smarten Autos, Heizungsanlagen oder Routern. Da zur Steuerung dieser Geräte häufig Smartphones und Tablets verwendet werden, erwartet G Data, dass Mobilgeräte künftig vermehrt als Angriffsvektor in den Fokus geraten.

Der Sicherheitsexperte Graham Cluley verweist in seinem Blog auf eine Studie von Pulse Security, wonach 97 Prozent der mobilen Malware speziell für Android-Geräte entwickelt werden. Grund dafür seien die geringen Hürden für den Einstieg von App-Entwicklern und bis vor kurzem fehlende Sicherheitstests für neu im Play Store eingereichte Apps. Erst Anfang der Woche habe Google eine Schadsoftware aus seinem Marktplatz entfernt, die sich als Akkumonitor für Android getarnt habe, so Cluley weiter.

„Falls einfache Kunden und App-Entwickler weiter von den Vorteilen dieses Mobilbetriebssystems profitieren sollen, wäre Google gut beraten, sich die Erkenntnisse von G Data anzuschauen und mehr Ressourcen in die Verbesserung der Sicherheit von Android zu stecken“, kommentiert Cluley. Dabei müsse Google aber zwischen der Sicherheit auf der einen Seite und der Offenheit sowie schnellen Veröffentlichung von Apps auf der anderen Seite abwägen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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