Sony will mit Aktien- und Anleihenverkäufen 3,6 Milliarden Dollar erlösen

Sony will sich frisches Kapital besorgen, um seine neue Wachstumsstrategie umzusetzen und die Profitabilität zu verbessern. Von Aktien- und Anleihenverkäufen verspricht es sich einen Gesamterlös in Höhe von 440 Milliarden Yen (rund 3,6 Milliarden Dollar). 321 Milliarden Yen sollen durch die Ausgabe neuer Aktien zusammenkommen, die restlichen 119 Milliarden Yen durch Wandelanleihen, wie es in einer Mitteilung (PDF) heißt.

Einen Großteil des eingenommenen Geldes will Sony in die Erweiterung seiner Fertigungskapazitäten bei CMOS-Bildsensoren investieren, die in einer Reihe Halbleiterprodukten für Mobilgeräte und Digitalkameras zum Einsatz kommen. Ein weiterer Teil der Erlöse soll in die Schuldentilgung fließen.

„Der Zweck dieser Geldbeschaffungsmaßnahme ist, Mittel zu sichern, um in Wachstum zu investieren und Sonys finanzielle Basis zu stärken. Außerdem sollen Mittel für wirksame und zielgerichtete Investitionen in wachstumstreibende Geschäftsfelder beschafft werden“, teilte Sony gestern mit. Der Aktien- und Anleihenverkauf soll im laufenden Monat über die Bühne gehen.

Die Anleger sehen die Pläne aber offensichtlich kritisch. Zu Börsenbeginn am Dienstag fiel der Aktienkurs nach deren Bekanntgabe um rund fünf Prozent auf 28,84 Dollar. Heute gegen 17 Uhr stand er bei etwa 28,50 Dollar. Im vergangenen Jahr hatten die Investoren den Kurs der Sony-Aktie um fast 72 Prozent nach oben getrieben, in der Hoffnung, dass die Bemühungen des Unternehmens, den Turnaround zu schaffen, von Erfolg gekrönt sind.

Im Februar hatte Sony-CEO Kazuo Hirai erklärt, dass sein Unternehmen einen Ausstieg aus dem Smartphone- und auch dem TV-Geschäft in Betracht ziehe. „Die Strategie ab dem kommenden Geschäftsjahr lautet Gewinne generieren und in Wachstum investieren“, sagte er damals. Man wolle sich künftig auf vier profitable Sparten konzentrieren: die Playstation Gaming Division, Sony Pictures, Sony Music und das Gerätegeschäft, das die CMOS-Sensoren und andere Komponenten umfasst.

Die neue Strategie soll dabei helfen, bis zum Ende des Geschäftsjahrs 2017 im März 2018 einen operativen Gewinn von 500 Milliarden Yen (rund 4,2 Milliarden Dollar) zu erwirtschaften. Das wäre ein deutlicher Sprung gegenüber dem vergangenen Fiskaljahr, in dem Sony einen operativen Profit von 68,5 Milliarden Yen verzeichnete und einen Nettoverlust von 125,9 Milliarden Yen.

Schon vor drei Jahren hatte der damals neue CEO Kazuo Hirai eine Strategie vorgestellt, die Sonys Profitabilität verbessern sollte. Im Rahmen der Initiative „One Sony“ nannte er drei Kernbereiche: Digital Imaging, Gaming und Mobile. Davon spielt heute nur noch der Bereich Spiele eine wichtige Rolle. Von „One Sony“ war sowohl bei der Vorstellung der neuen Strategie im Februar als auch bei der jetzigen Ankündigung der Aktien- und Anleihenverkäufe keine Rede mehr.

[mit Material von Don Reisinger, CNET.com]

ZDNet.de Redaktion

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