Version 4.1 des Linux-Kernels ist fertig

Linus Torvalds hat Version 4.1 des Linux-Kernels für fertig erklärt. Es handelt sich um eine Version mit langfristigem Support. Gegenüber Release Candidate 8 gab es nur noch wenige Änderungen.

Das Dateisystem ext4 kann seine Inhalte nun erstmals selbst verschlüsseln – eine Funktion, die auch Google für Android M und Chrome OS nutzen will. Der verwendete Algorithmus ist AES mit 256 Bit Schlüssellänge.

Um bei Minimal-Installationen weiteren Platz zu sparen, führt Kernel 4.1 die Möglichkeit ein, eine Installation mit nur einem Nutzer – dem Root-Konto – anzulegen. Auf Basis des bisherigen HD-Audio-Subsystems hat man außerdem einen „hdaudio-Bus“ geschaffen..

Durch einen neuen Treiber sollen zudem NV-DIMMs schneller als SSDs angesteuert werden können. Weitere neue und verbesserte Treiber sind für Intels jüngste WLAN-Chipgeneration, AMD-Grafikkarten mit 4K-Unterstützung, beleuchtete Dell-Tastaturen sowie Xbox-One-Controller mit Force Feedback gedacht. Und der zram-Treiber kann nun Datenblöcke komprimieren.

Die Vorgängerversion, also Linux-Kernel 4.0, lag Mitte April vor. Seine wichtigste Neuerung war das Live-Patching. Es erlaubt die Installation von Kernel-Updates, ohne dass das Linux-System neu gestartet werden muss. Letztlich war die Zahl der Änderungen, die in 4.1 Platz fanden, aber größer als bei 4.0, das ohnehin nicht der Major Release sein sollte, den viele mit einem solchen Versionssprung verbinden.

Im März dieses Jahres hatten die Kernel-Entwickler mitgeteilt, sie strebten eine positivere Streitkultur an. Dazu wurde ein Verhaltenskodex niedergeschrieben und ein Gremium eingesetzt, das in Streitfragen bei der Entwicklung vermitteln soll. Der Leiter der Linux Foundation bezeichnete den sogenannten „Code of Conflict“ als „wichtigen Schritt“. Er hält unter anderem einige zuvor „ungeschriebene“ Gesetze fest – etwa eines, dass sich Diskussionen auf die technologische Seite eines Problems beschränken sollten.

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Open-Source aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

EU-Datenschützer kritisieren Facebooks „Zustimmung oder Bezahlung“-Modell

Ohne eine kostenlose Alternative, die ohne Zustimmung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zu Werbezwecken auskommt, ist…

23 Stunden ago

Europol meldet Zerschlagung der Phishing-as-a-Service-Plattform LabHost

LabHost gilt als einer der größten Phishing-Dienstleister weltweit. Die Ermittler verhaften 37 Verdächtige, darunter der…

1 Tag ago

DE-CIX Frankfurt bricht Schallmauer von 17 Terabit Datendurchsatz pro Sekunde

Neuer Datendurchsatz-Rekord an Europas größtem Internetknoten parallel zum Champions-League-Viertelfinale.

1 Tag ago

Samsungs neuer LPDDR5X-DRAM erreicht 10,7 Gbit/s

Die neuen Chips bieten bis zu 25 Prozent mehr Leistung. Samsung steigert auch die Energieeffizienz…

2 Tagen ago

Cisco warnt vor massenhaften Brute-Force-Angriffen auf VPNs

Betroffen sind Lösungen von Cisco, Fortinet, SonicWall und anderen Anbietern. Die Hacker nehmen Konten mit…

2 Tagen ago

Cybersicherheit in KMUs: Es herrscht oft Aufholbedarf

Immer häufiger müssen sich Betriebe gegen Online-Gefahren wehren. Vor allem in KMUs werden oft noch…

2 Tagen ago