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Smartphone-Chip Cortex-A72: ARM senkt Stromverbrauch um 75 Prozent

Der britische Chipentwickler ARM hat eine neue Prozessorgeneration für Smartphones und Tablets vorgestellt. Die Cortex-A72-Prozessoren basieren auf der ARMv8-A-Architektur und verbrauchen bei gleicher Leistung 75 Prozent weniger Strom als ihre Vorgänger. Insgesamt bieten sie jedoch die bis zu dreieinhalbfache Leistung der Cortex-A15-Prozessoren.

Der Cortex-A72 ist nach Herstellerangaben ein 64-Bit-Prozessor, aber voll abwärtskompatibel zu 32-Bit-Software. Erste Geräte mit der neuen CPU-Generation sollen im kommenden Jahr in den Handel kommen. Sie ermöglicht laut ARM nicht nur leistungsfähigere, sondern auch dünnere Geräte als bisher.

ARMs kommender 64-Bit-Prozessor Cortex-A72 basiert auf der neuen Architektur ARMv8-A (Diagramm: ARM).

Den niedrigeren Stromverbrauch und die höhere Leistung erreicht ARM einem Bericht von Recode zufolge durch die Weiterentwicklung seiner Architektur in Kombination mit moderneren Herstellungsverfahren, die Chips mit Strukturbreiten von 16 Nanometern ermöglichen. Eine Hälfte der Verbesserungen basiere auf Änderungen an der Architektur, die andere auf neuen Fertigungstechnologien, sagte James Bruce, Direktor des Bereichs Mobile Solutions bei ARM, dem Blog.

Darüber hinaus hat ARM auch seine Grafiktechnologie Mali überarbeitet. Die GPU Mali T880 bietet nach Herstellerangaben auf mobilen Plattformen eine ähnliche Gaming-Performance wie Spielekonsolen. Bei vergleichbaren Arbeitslasten benötige der neue Grafikchip aber 40 Prozent weniger Strom als die vorherige Generation.

Auch der für die Kommunikation zwischen GPU und CPU zuständigen Cache Coherent Interconnect verbraucht laut ARM in der kommenden Version CoreLink CCI-500 weniger Strom. Gleichzeitig soll er speicherintensive Arbeitslasten wie die Bearbeitung von Videos beschleunigen, vor allem in Zusammenarbeit mit ARMs eigenen Mali-Grafikprozessoren.

Die höhere Leistungsfähigkeit der ARM-Komponenten soll auch neuen Bedienkonzepten für Smartphones und Tablets den Weg ebnen. Unter anderem soll es künftig möglich sein, auf natürlicher Sprache aufbauende User Interfaces nativ auszuführen.

ARM zufolge haben bisher zehn Chiphersteller Lizenzen für die neuen Prozessor- und Grafiktechnologien erworben. Darunter sind HiSilicon, MediaTek und Rockchip.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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