Kritische Zero-Day-Lücke im Internet Explorer entdeckt

Microsofts Internet Explorer weist seit über einem halben Jahr eine kritische Sicherheitslücke, die bis heute noch nicht geschlossen wurde. Das geht aus einem Bericht der Zero-Day Initiative (ZDI) des zu HP gehörenden Sicherheitsunternehmens TippingPoint hervor. Die ZDI-Richtlinien sehen vor, Zero-Day-Lücken offenzulegen, für die seit mehr als 180 Tagen kein Patch erschienen ist.

Dem Report zufolge erlaubt die Anfälligkeit Angreifern, Schadcode im Internet Explorer auszuführen. Dazu genügt es, dass der Nutzer eine manipulierte Website im Microsoft-Browser aufruft oder eine schädliche Datei öffnet.

Die ZDI hat Microsoft nach eigenen Angaben am 3. Juni über die von Sicherheitsforscher Arthur Gerkis entdeckte Schwachstelle informiert. Microsoft bestätigte daraufhin das Problem, hat es aber bis heute nicht beseitigt.

Laut ZDI handelt es sich um einen Use-after-free-Bug bei der Verarbeitung von CElement-Objekten. Angreifer können durch Ausnutzen dieses Fehlers die Rechte des angemeldeten Nutzers erlangen. Dadurch erhalten sie auch Administratorrechte, wenn Anwender das System mit diesen nutzen – was unter Windows oft der Fall ist.

Welche Ausgaben des Internet Explorer von der Lücke betroffen sind, teilte die ZDI nicht mit. Wahrscheinlich steckt sie aber in sämtlichen Versionen. Möglicherweise schließt Microsoft sie an seinem heutigen Dezember-Patchday. Zumindest hat es Updates für kritische Lücken in Office, Windows und Internet Explorer angekündigt.

Um sich bis zum Erscheinen eines Patches von der beschriebenen Anfälligkeit zu schützen, sollten Nutzer des Internet Explorer die Sicherheitsstufe für die Internet-Zone auf „hoch“ stellen, wodurch ActiveX Controls und Active Scripting blockiert werden. Außerdem empfiehlt es sich, den Browser so zu konfigurieren, dass er vor der Ausführung von Active Scripting warnt. Alternativ lässt sich Active Scripting in den Sicherheitszonen Internet und lokales Intranet deaktivieren. Unter Windows Server werden aktive Inhalte standardmäßig blockiert. Darüber hinaus rät Microsoft zur Installation des Anti-Hack-Tools Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET).

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ZDNet.de Redaktion

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