Exploit nutzt kürzlich geschlossene Lücke im Internet Explorer aus

Der Sicherheitsanbieter Eset warnt davor, dass eine kürzlich von Microsoft geschlossene Lücke im Browser Internet Explorer inzwischen aktiv ausgenutzt wird. Er hat auf einer bulgarischen Nachrichtenseite einen Exploit entdeckt, der sich seiner Ansicht nach rasch verbreiten dürfte. Wer bisher noch nicht die zum November-Patchday ausgelieferten Updates MS14-064 und MS14-65 eingespielt hat, sollte dies nun schnellstmöglich nachholen.

Die von Eset als „Unicorn Bug“ bezeichnete Schwachstelle ermöglicht das Ausführen von Schadcode aus der Ferne. Besonders gefährlich ist sie den Sicherheitsexperten zufolge auch deshalb, weil sie es Angreifern erlaubt, den sogenannten Enhanced Protected Mode (EPM) des Internet Explorer 11 zu umgehen. Auch das Microsoft Enhanced Mitigation Experience Toolkit (EMET) stelle kein Hindernis dar – obwohl dieses Programm eigens entwickelt wurde, um Anwender vor der Ausnutzung von Schwachstellen zu schützen.

Die jetzt aufgetauchte Malware nutzt ein älteres Einfallstor aus, dass in Internet Explorer 3 bis 11 zu finden ist. Daher sind alle Nutzer des Microsoft-Browsers angreifbar, die den aktuellen Patch nicht installiert haben. Angreifer müssen sie lediglich auf eine präparierte Website locken. Wer sich dazu verleiten lässt, erlaubt unwissentlich die Installation unterschiedlicher Schadsoftware auf seinem Windows-Rechner.

Dass es sich dabei nicht um eine besonders windige Site handeln muss, zeigt der Fundort, an dem Eset die Malware aufgespürt hat: Der Schadcode steckte in einem Artikel einer populären bulgarischen Nachrichten-Website über die Gewinner einer Reality-TV-Show. Wie der Quellcode verrät, wird der Exploit auf einer russischen Website gehostet.

„Obwohl bislang noch kein Hinweis darauf besteht, dass sich bekannte Exploit Kits der beschriebenen Methode bedienen, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis das geschieht“, teilt Eset mit. In Anbetracht der weiten Verbreitung des Internet Explorer sei die Wahrscheinlichkeit dafür sehr hoch. Windows-Nutzer sollten daher den von Microsoft bereitgestellten Patch möglichst schnell installieren.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

4 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

4 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago