Bericht: Facebook steht vor Launch eines neuen Anzeigennetzwerks

Facebook wird angeblich in der kommenden Woche eine neue Plattform für Online-Werbung vorstellen. Wie das Wall Street Journal berichtet, basiert das Atlas genannte Anzeigennetzwerk auf der Atlas Advertising Suite, die Facebook 2013 von Microsoft übernommen hat. Microsoft wiederum hatte Atlas 2007 zusammen mit Aquantive für 6 Milliarden Dollar gekauft.

Die Atlas Advertising Suite sollte Facebook helfen, eine eigene Anzeigenplattform für Werbetreibende und Agenturen zu entwickeln, die Anzeigen im Web kaufen, verkaufen, optimieren und verfolgen wollen. Ziel war es, Tools anzubieten, mit denen sich Anzeigen anhand der Gewohnheiten von Nutzern platzieren lassen. Dafür wollte Facebook analysieren, wie soziale Aktivitäten das Kaufverhalten von Verbrauchern beeinflussen.

Mit der neuen Plattform will Facebook dem Bericht zufolge seine Position gegenüber Google stärken, das den weltweiten Markt für digitale Anzeigen dominiert. Der Internetkonzern wird in diesem Jahr laut Schätzungen von eMarketer einen Marktanteil von 31,45 Prozent erreichen. Für Facebook sagen die Marktforscher zwar das größte Wachstum unter den US-Anbietern voraus, mit einem Anteil von 7,8 Prozent würde das Social Network allerdings immer noch weit hinter Google zurückliegen. Den gesamten Wert des Markts für Online-Werbung schätzt eMarketer auf 140 Milliarden Dollar.

Facebook ist über seinen Anmeldedienst Facebook Login bereits mit vielen Websites verknüpft. Darüber hinaus erhält es jedes Mal, wenn Anwender auf „Gefällt mir“ klicken oder etwas auf Facebook veröffentlichen, für Werbung relevante Informationen. Facebook kann diese Daten zudem mit seinen eigenen Informationen verbinden, um ein soziales Anzeigennetzwerk zu schaffen, das möglicherweise effizienter ist als Google AdSense.

Werbung ist Facebooks wichtigste Einnahmequelle. Im zweiten Fiskalquartal 2014 erzielte es 2,68 Milliarden Dollar oder 92 Prozent seiner Einnahmen mit Werbung.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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