NRW: Drei Ministerien testen abhörsichere Smartphones

Das Düsseldorfer Unternehmen Secusmart stattet drei Ministerien der Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit abhörsicheren Blackberrys aus. Laut Unternehmensangaben plant NRW-Innenminister Ralf Jäger auf lange Sicht eine große, ministerienübergreifende Einführung.

Die Lösung basiert auf dem 2013 vorgestellten Blackberry Z10 und der von Secusmart entwickelten und vom BSI zertifizierten „Secusuite for Blackberry 10“. Sie kombiniert die Secusmart Security Card, die Plattform Blackberry 10 sowie weitere Komponenten von Secunet und Sirrix. Durch die Security Card sind selbst Versand und Empfang von Dokumenten der Geheimhaltungsstufe „VS-NfD“ zulässig (Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch).

Auch die von der NSA abgehörte deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt inzwischen auf die Sicherheitstechnik von Secusmart. Die Lösung stößt laut Unternehmensangaben auf nationaler und internationaler Ebene auf großes Interesse. „Allein in Deutschland sorgt „Secusuite for Blackberry 10″ für die sichere Sprach- und Datenkommunikation der Bundesministerien und Bundesbehörden. Dieser Erfolg setzt sich jetzt in die Länder fort. Besonders freut uns, dass gerade NRW als erstes Bundesland mit unserer Hochsicherheitslösung vorweg geht.“, sagt Hans-Christoph Quelle, Geschäftsführer der Secusmart GmbH. Bis Ende 2013 kaufte der Bund über 2000 abhörsichere Smartphones, die mit der Secusuite ausgerüstet sind. Damit telefonieren inzwischen 29 deutsche Behörden, darunter fast alle Bundesministerien, mit der Lösung der Düsseldorfer.

Durch die Enthüllungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden über die Abhörpraxis des amerikanischen Geheimdienstes NSA und seines britischen Pendants GCHQ sind nicht nur Regierungsstellen in Sachen abhörsicherer Kommunikation sensibilisiert. Auch große Teile der Wirtschaft zeigen Interesse an der Technik. Zur CeBIT hatte Vodafone zusammen mit Secusmart die Verschlüsselungs-App Secure Call vorgestellt. Sie soll die auf Angela Merkels „Kanzler-Phone“ eingesetzte Sprachverschlüsselung auch großen Firmen, Mittelständlern und Privatpersonen verfügbar machen. Die „günstige“ Anwendung ist laut Vodafone auf allen führenden Smartphones einsetzbar. Angaben zur Verfügbarkeit und zum Preis hat Vodafone bislang jedoch noch nicht gemacht.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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