Red Hat bringt .NET-Anwendungen in die OpenShift-Cloud

Red Hat hat überraschend eine Technik angekündigt, die es ermöglicht, .NET- und SQL-Server-Anwendungen auf OpenShift einzusetzen. Auf Unterstützung durch Microsoft selbst verzichtet es dabei und arbeitet stattdessen im Rahmen des Projekts OpenShift Origin mit Uhuru Software zusammen.

Origin ist die Community hinter OpenShift Online, einem kommerziellen Platform-as-a-Service-Angebot von Red Hat. Uhuru Software dagegen wurde vor knapp zwei Jahren von zwei Ex-Microsoft-Mitarbeitern gegründet: dem früheren Vizepräsidenten Jawad Khaki und dem früheren General Manager Jawaid Ekram. Beide beschreiben sich als Experten für den Einsatz von Windows in quelloffenen Cloudumgebungen. 2011 hatten sie .NET-Funktionen für VMwares Cloud Foundry realisiert.

Uhuru zufolge besteht der Vorteil darin, dass Nutzer von OpenShift jetzt die gewohnten Werkzeuge auch für .NET-Apps einsetzen können. Windows-Nutzern aber gebe man somit Zugriff auf die leistungsfähige OpenShift-Umgebung, wo sie ihre Anwendungen schnell ausrollen, leicht verwalten und beliebig skalieren könnten. Die „Kompatibilität und Funktionalität“ der .NET-Plattform bleibe dabei erhalten.

Die OpenShift-Integration der Microsoft-Technik wurde als Quelltext veröffentlicht, aber bisher nicht in Origin integriert. Uhuru verwendete nach eigenen Angaben soweit wie möglich nativen C#-Code, um maximale Zuverlässigkeit und Kompatibilität zu gewährleisten. Seine Windows-Server-Instanzen etwa sind voll funktionale OpenShift-Knoten, die wie Linux-Knoten per SSH verwaltet werden. Zusätzlich gibt es Cartridges, mit denen Anwendungen für .NET und Microsoft SQL Server .NET von der Autoskalierung von OpenShift profitieren können. Die Kommunikation zwischen Windows-Knoten und OpenShift übernimmt ein in Ruby geschriebener Client.

Red Hat beruft sich auf Kundenwünsche, um das neue Angebot zu begründen. Es gebe einfach sehr viele .NET-Anwendungen in Unternehmen, und man setze grundsätzlich darauf, dem Kunden die Wahl zu lassen. Das Projekt wurde allerdings noch nicht für den Produktiveinsatz freigegeben. Der Code ist bei GitHub verfügbar und soll demnächst auch in Origin einfließen. In OpenShift bietet Red Hat die .NET- und SQL-Server-Funktionen vorerst als Technical Preview an.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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