Die OpenSUSE-Community hat Version 13.1 der Linux-Distribution fristgerecht verfügbar gemacht. Community-Manager Jos Poortvliet merkt dazu an: „Dieser Release ist mehr als die Summe seiner Teile. Wir haben große Änderungen an unseren Tests vorgenommen.“ Insbesondere die Verwendung des automatisierten Testdiensts OpenQA hat die Einhaltung der selbstgesteckten Fristen ermöglicht – anders als etwa bei Fedora, das sich zu Red Hat Enterprise Linux verhält wie OpenSUSE zu SUSE Linux Enterprise Server und das zuletzt deutlich hinter seinen Zeitplan zurückgefallen ist.

Eine Bestätigung kommt auch von Agustin Benito Bethencourt, OpenSUSE Team Lead: „Wir haben den Gesamtaufwand für Qualitätssicherung und Tests erhöht, was zur Stabilität von OpenSUSE 13.1 beiträgt, das jetzt zur Version mit Langzeitsupport erklärt wurde.“ Für eine solche sind mindestens drei Jahre lang Patches garantiert.

OpenSUSE 13.1 unterstützt auch die ARMv7-Architektur. Außerdem gibt es Portierungen für ARMv6 und ARMv8 (AArch64), die aber noch als experimentell angesehen werden. Als Standard-Desktop ist KDE 4.11 Plasma Desktop vorgesehen. Alternativ werden Gnome 3.10 und auch Xfce, LXDE sowie Enlightenment als Desktop unterstützt.

Zu den zahlreichen Standardprogrammen der Distribution zählen die Browser Firefox 25 und Chromium 31, der Mail-Client Thunderbird 24 und das Büropaket LibreOffice 4.1. Entwicklern stehen beispielsweise GCC 4.8, die Laufzeitumgebung Mono 3.2.3 .NET und das Qt-Toolkit 5.1 zur Verfügung. Auch Rails 4 und Ruby 2.0 oder etwa PHP 5.4.20 müssen nicht erst separat heruntergeladen werden.

Widgets für den KDE-Desktop (Bild: OpenSUSE)

Die zugrunde liegende Linux-Kernel-Version ist 3.11.6. Ihr gegenüber haben die OpenSUSE-Entwickler noch die Speichernutzung verbessert, um das Betriebssystem auf Rechnern mit geringem Speicherausbau lauffähig zu machen. Zu den spezifischen Verbesserungen zählen außerdem solche am Dateisystem Btrfs (auch Butter FS), das alternativ zum Standard-Dateisystem Ext4 eingesetzt werden kann.

OpenSUSE unterstützt jetzt Samba 4.1 als Fileserver für Windows-PCs, Linux-Desktops und andere Systeme in einem Netz auf Basis von Active Directory. Standard-Datenbank ist nun MariaDB statt MySQL, wobei MySQL weiter zum Gesamtpaket gehört. Als Webserver wird Apache 2.4.6 beigepackt, für Cloud-Entwickler sind OpenStack Havana und s3fs an Bord. Mit letzterem lässt sich ein Container von Amazon Simple Storage Service (S3) als lokales Dateisystem nutzen.

OpenSUSE kann ab sofort heruntergeladen und auch von USB-Stick, DVD oder CD installiert werden. Nutzern von OpenSUSE 12.3 steht ebenfalls die Möglichkeit eines Updates mit Zypper offen.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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