Intel stellt neue Atom-Architektur Silvermont vor

Intel hat die neue CPU-Architektur Silvermont vorgestellt. Es ist das erste Mal, dass das Unternehmen seine 2008 eingeführten Atom-Prozessoren grundlegend überarbeitet hat. Laut Dadi Perlmutter, General Manager der Intel Architecture Group, liefert die neue Generation „eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs und eine erhebliche Leistungssteigerung.“

Bei einer Telefonkonferenz betonte Perlmutter, dass sich Performance und Energieeffizienz nicht ausschließen. Nach Angaben des Unternehmens bieten Silvermont-Atoms mindestens die doppelte Leistung der aktuellen Modelle und senken gleichzeitig den Stromverbrauch.

Die neue Atom-Architektur Silvermont bietet mindestens die doppelte Rechenleistung des Vorgängers Saltwell (Bild: Intel).

Die Anzahl der verfügbaren Prozessorkerne erhöht Intel mit Silvermont auf bis zu acht. Die derzeit erhältlichen Atom-CPUs haben maximal zwei Recheneinheiten. Ein Bay-Trail-Atom – der Silvermont-Version für Tablets und Hybrid-Geräte – wird wahrscheinlich zwei bis vier Kerne besitzen.

Eine der wichtigsten Änderungen ist die Umstellung auf ein Out-of-Order-Design, das Intel seit dem Pentium Pro für seine Desktop-Prozessoren nutzt. Zudem verwendet Silvermont Intels Tri-Gate-Transistoren mit einer Strukturbreite von 22 Nanometern. Diese Technik kommt nun erstmals in einem Intel-Chip für Tablets und kleine Geräte zum Einsatz.

Intel zufolge bildet Silvermont die Grundlage für verschiedene Atom-Chips. Dazu gehört das auf Tablets ausgerichtete System-on-a-Chip (SoC) Bay Trail, das zum Weihnachtsgeschäft 2013 erhältlich sein soll. Varianten von Bay Trail sollen auch besonders günstige Laptops und Desktop-PCs antreiben.

Merrifield wiederum ist der Chip, den Intel für Smartphones entwickelt. Er soll ab dem Jahresende ausgeliefert werden und mehr Leistung und auch Akkulaufzeit bieten als die Atom-Prozessoren, die schon jetzt in Smartphones verbaut sind.

Für Server und Microserver bietet Intel ab dem zweiten Halbjahr den 64-Bit-Prozessor Avoton an. Er verfügt über ein integriertes Netzwerk-Interface, Fehlerkorrektur und Intels Virtualisierungstechnik. Mit Rangeley bedient Intel den Bereich Netzwerkausrüstung. Mögliche Einsatzgebiete für den Chip, der ebenfalls im zweiten Halbjahr erhältlich sein soll, sind Router in niedrigen bis mittleren Preislagen, Switches und Security-Appliances.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

8 Stunden ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

10 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

1 Tag ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

3 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago