Die US-Bundespolizeibehörde FBI hat sich in einem internen Bericht des Heimatschutzministeriums beschwert, dass seine Nachforschungen durch mangelnde Kooperation von Telekommunikationsnetzbetreibern wie Comcast, Cricket und T-Mobile erschwert werden. Insbesondere Cricket, eine Tochter von Leap Wireless mit rund 6 Millionen Kunden, soll Abhörmaßnahmen behindert haben, weshalb das FBI nun verschärfte Abhörgesetze fordert.
Der Bericht über Zwischenfälle, in denen Telekom-Firmen die Zusammenarbeit verweigerten, wurde jetzt von den Datenschützern der Electronic Frontier Foundation (EFF) veröffentlicht. Sie erhielt im Rahmen eines Prozesses gegen das FBI Zugriff; ein Richter hatte letzte Woche entschieden, dass sie zur Einsichtnahme berechtigt ist.
In dem Bericht steht beispielsweise, dass Cricket eine Ermittlung „behindert“ habe: „Fast täglich hatten wir technische Probleme beim Abhören eines Anschlusses, der über Cricket Communications läuft. Abgefangene Kommunikationen ließen fast immer Daten oder Inhalte vermissen. Es gab zahlreiche Fälle von Anrufen, bei denen der Service-Provider keine Angaben lieferte.“ Im Laufe von vier Monaten habe man mit diversen Angestellten des Providers kommuniziert, aber keine Verbesserung erfahren.
Cricket teilte News.com auf Nachfrage mit, man prüfe alle eingehenden Behördenanfragen auf ihre Berechtigung und ob die geforderten Daten vorlägen. Sei die Anfrage rechtmäßig, übergebe man der Behörde die Daten, und andernfalls eben nicht.
Der Bericht steht im Zusammenhang mit der FBI-Kampagne „Going Dark„, in deren Rahmen es bei den Gesetzgebern für erweiterte Befugnisse wirbt. Mit dem technischen Fortschritt schwinden der Polizeibehörde zufolge die Überwachungsmöglichkeiten der Strafverfolger.
[mit Material von Declan McCullagh, News.com]
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