Samsung hat bei einem Gericht in Seoul eine einstweilige Verfügung gegen LG Electronics beantragt. Wie die Yonhap News Agency berichtet, sollen ehemalige Samsung-Mitarbeiter vertrauliche Informationen über OLED-Displays an LG verraten haben. Samsung will nun verhindern, dass LG die Daten selber verwendet, öffentlich macht oder an Dritte weitergibt.
Dem Bericht zufolge geht es um insgesamt 18 Technologien für OLED-Screens und 21 „andere relevante Details“. Samsung fordere für jeden Verstoß beziehungsweise für jede Nutzung seiner Techniken eine Entschädigung von einer Milliarde Won (695.000 Euro).
Hintergrund ist ein Verfahren gegen elf Personen, darunter frühere oder aktuelle Mitarbeiter der Forschungsabteilung von Samsung Mobile. Sie sollen die Display-Technologien von Samsung an LG verraten haben. LG musste sich daraufhin bei seinem Konkurrenten entschuldigen und Maßnahmen zur Bereinigung der Situation einleiten.
Unter anderem sollen die Beklagten bei einem Besuch von Produktionsstätten von Samsung und LG Schaltdiagramme für einen bisher unveröffentlichten 55-Zoll-AMOLED-Fernseher fotografiert haben. Die Speicherkarten versteckten sie in ihren Schuhen, Gürteln oder Brieftaschen, um keinen Verdacht zu erwecken.
„LG Display hat sich unsere OLED-Technologien und andere Geschäftsgeheimnisse angeeignet, indem sie die Herausgabe durch unsere Forscher veranlasst haben“, zitiert Yonhap einen Samsung-Sprecher. Samsung habe in den vergangenen zehn Jahren 695 Millionen Euro in Display-Technik investiert, was dem Unternehmen einen Marktanteil bei OLEDs von fast 99 Prozent gesichert habe.
Schon im Sommer hatte LG die Vorwürfe zurückgewiesen. Man „brauche Samsungs Technologie nicht“, da man mit einem vollkommen anderen Display-System arbeite.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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