Categories: MobileUnternehmen

Chinesische Arbeiterschützer: Foxconn nicht schlimmer als andere Apple-Zulieferer

Eine Untersuchung der Arbeitsbedingungen von Apples Fertigungspartnern in China hat ergeben, dass Foxconn kein Einzelfall ist. Den Arbeiterschutz zu vernachlässigen sei bei diesen Firmen „verbreitet“, schreibt China Labor Watch. In manchen Fällen seien die Bedingungen sogar „schlimmer“ als bei Foxconn.

Die Organisation hatte mehr als zehn Apple-Zulieferer untersucht, darunter Foxconn, das in Medienberichten regelmäßig Erwähnung findet. Im Bericht heißt es: „Arbeiter werden überall in Apples Lieferkette ausgepresst – nicht nur bei Foxconn. Apple hat die Verantwortung und die finanziellen Mittel, die nötigen Verbesserungen systematisch und schnell durchzusetzen.“ Zu den Vorwürfen zählen massive Überstunden, gefährliche Arbeiten, unhygienisches Essen in Kantinen, mangelnde Aufklärung über Gewerkschaften und Arbeiterschutz sowie das Fehlen einer Sozialversicherung.

„Besonders schlechte Arbeitsbedingungen“ hat China Labor Watch nach eigenen Angaben in einer Fabrik der Pegatron-Tochter Riteng vorgefunden. Dort müssten die Angestellten täglich 12 Stunden am Stück arbeiten, bei Foxconn aber nur 10 Stunden. Der durchschnittliche Stundenlohn betrage dort 8,2 Yuan (1,02 Euro) – noch weniger als Foxconns „ebenfalls magere“ 10,2 Yuan (1,27 Euro).


Arbeiter eines Apple-Zulieferers in Shanghai (Bild: Apple)

Im Februar hatte Apple die Fair Labor Association um eine unabhängige Prüfung seines größten Zulieferers Foxconn gebeten. Sie stellte „signifikante Probleme“ in drei Werken fest, die Apple und Foxconn zu beseitigen versprachen. Dafür wurden spezielle Positionen geschaffen. Foxconn-CEO Terry Gou zufolge beteiligt sich Apple an den Kosten.

Google dagegen, das mit seinen jüngsten Hardware-Produkten zum Herausforderer von Apple aufsteigen will, wirbt mit einer Fertigung in den USA. Auf dem Medienplayer Nexus Q steht etwa „Designed and Manufactured in the USA“ („Konzipiert und hergestellt in den USA“). Apple-Produkte tragen dagegen die Aufschrift „Designed by Apple in California. Assembled in China.“ („Von Apple in Kalifornien konzipiert. Zusammengebaut in China.“) Allerdings kostet der Nexus Q 299 Dollar – das Konkurrenzprodukt Apple TV dagegen nur 99 Dollar.

[mit Material von Liau Yun Qing, ZDNet Asia, und Brooke Crothers, News.com]

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

13 Stunden ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

15 Stunden ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

19 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

4 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

4 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

4 Tagen ago