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Analoges Satellitenfernsehen wird am Montag abgeschaltet

Am kommenden Montag, dem 30. April, wird um 3 Uhr morgens in Deutschland der analoge TV-Empfang über Satellit abgeschaltet. Wer eine Satellitenschüssel, aber keinen digitalen Receiver besitzt, kann dann nicht mehr fernsehen.

Der befürchtete „schwarze Dienstag“ vor den TV-Bildschirmen wird nach Einschätzung des Branchenverbands Bitkom jedoch aller Voraussicht nach ausbleiben. „Die überwältigende Mehrheit der betroffenen Haushalte hat sich auf die Abschaltung des analogen TV-Signals eingestellt“, sagt Präsidiumsmitglied Ralph Haupter. „Die umfangreichen Informationskampagnen der Satellitenbetreiber, Gerätehersteller und Fernsehsender waren erfolgreich.“ Daher würden am kommenden Dienstag höchstens einige Tausend Haushalte keinen Satelliten-Empfang haben.

Als Grundlage für seine Einschätzung nennt der Bitkom die aktuellen Verkaufszahlen für digitale Satelliten-Receiver und Fernseher, die zuletzt rasant gestiegen sind. So wurden seit Januar bis Ende April 2012 in Deutschland rund 1,9 Millionen Digital-Receiver verkauft, was fast einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Ein kräftiges Plus verzeichnete auch der Absatz von Fernsehern mit integriertem Satelliten-Empfänger. Nach Schätzung des Branchenverbands werden bis Ende April rund 1,5 Millionen solcher Geräte verkauft.

In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wurden in Summe also rund 3,4 Millionen Geräte mit digitaler Empfangstechnik abgesetzt. Wegen der starken Nachfrage waren die Kapazitäten des Fachhandels und vor allem des Fachhandwerks in den letzten Wochen knapp.

Insgesamt empfangen rund 17 Millionen Haushalte in Deutschland ihr Fernsehbild über Satellit. Dabei ist die Zahl der analogen Empfänger im Laufe des vergangenen Jahres um fast die Hälfte zurückgegangen, wie eine Analyse des Bitkom ergab. Ende 2011 hatten rund 1,8 Millionen Haushalte noch nicht auf digitalen Empfang umgestellt. Das geht aus einer Umfrage des Instituts TNS Infratest im Auftrag des Satellitenbetreibers SES Astra hervor.

Für den Empfang der TV-Bilder per Satellit wird künftig ein digitaler Receiver benötigt. Ein solches Empfangsteil ist in einigen neueren, hochwertigen Flachbildfernsehern bereits integriert, jedoch nur selten in älteren Flatscreens und Röhrengeräten. Wer einen Digital-Receiver nachrüsten muss und einen modernen „HD-ready“-Fernseher besitzt, legt sich am besten einen kompatiblen HDTV-tauglichen Receiver zu. Empfänger von Markenherstellern sind ab etwa 100 Euro erhältlich. Etwas teurer sind Festplatten-Receiver, die zusätzlich den Videorekorder ersetzen. Mit einigen Modellen ist es auch möglich, Inhalte aus dem Internet anzuschauen, etwa die Mediatheken der Sender, YouTube-Videos oder Filme aus Online-Videotheken.

Wer noch unsicher ist, ob er einen analogen oder bereits einen digitalen Receiver besitzt, kann dies auf der Teletext-Seite 198 aller Hauptsender überprüfen. Möglicherweise muss außerdem der so genannte Signalumsetzer (LNB) an der Satelliten-Schüssel erneuert werden. Weitere Informationen zur Analog-Abschaltung finden sich unter www.klardigital.de.

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ZDNet.de Redaktion

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