Hewlett-Packard führt WebOS als Open-Source-Projekt weiter

Hewlett-Packard hat die Verantwortung für die Weiterentwicklung von WebOS in die Hände der Open-Source-Community gelegt. Nach eigenen Angaben will sich das Unternehmen weiter an Entwicklung und Support des Mobilbetriebssystems beteiligen. Die Einbindung der Open-Source-Gemeinde sei eine Gelegenheit, Anwendungen und Webdienste für die nächste Gerätegeneration deutlich zu verbessern.

„WebOS ist die einzige Plattform, die von Grund auf entwickelt wurde, um mobil, skalierbar und mit der Cloud verbunden zu sein“, sagte CEO Meg Whitman. „Indem wir diese Innovation zur Verfügung stellen, entfesselt HP die Kreativität der Open Source Community, um eine neue Generation von Anwendungen und Geräten zu fördern.“ WebOS zu Open Source zu machen, sei nach einer Prüfung aller Möglichkeiten der beste Schritt gewesen, erklärten Vertreter des Computerherstellers gegenüber ZDNet.

Im nächsten Schritt will HP den Quellcode von WebOS und des Application Framework Enyo unter eine Open-Source-Lizenz stellen, damit Entwickler, Partner, HP-Ingenieure und andere Hardwarehersteller Erweiterungen und neue Versionen herausbringen können. Generelles Ziel des Projekts sei es, die offene Entwicklung der WebOS-Plattform zu beschleunigen und eine Fragmentierung zu verhindern. HP werde sich auch finanziell beteiligen, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Die Zukunft der Mobilplattform war unklar seit der Ankündigung des damaligen HP-CEO Léo Apotheker, das Geschäft mit WebOS-Hardware einzustellen. Im August hatte das Unternehmen die Weiterentwicklung des Tablet TouchPad und der Smartphones Pre und Veer aufgegeben. Beim anschließenden Ausverkauf entwickelte sich das nur noch 99 Dollar teure TouchPad zu einem Bestseller.

HP hatte 2010 Palm für 1,2 Milliarden Dollar übernommen und war so auch in den Besitz des Smartphone-Betriebssystems gekommen. Allerdings gelang es ihm ebensowenig wie Palm, WebOS als Konkurrenz zu Googles Android und Apples iOS zu positionieren. Offen bleibt, ob HP dies nun gemeinsam mit der Open-Source-Community und möglicherweise auch weiteren Hardwareherstellern gelingt, für die ein offenes WebOS eine Alternative zu Android sein könnte.

Laut PreCentral, das sich vor Kurzem in WebOSnation umbenannt hat, muss HP zuvor noch ein Problem lösen: WebOS enthält demnach proprietären Code, der von Drittunternehmen lizenziert wurde. Dieser könne nicht in die Open-Source-Welt überführt werden. Stattdessen müsse HP ihn entfernen und durch bereits verfügbaren Open-Source-Code oder neuen, eigenen Code ersetzen. Dem Bericht zufolge will HP schon bald einen Zeitplan für die Freigabe des WebOS-Quellcodes veröffentlichen.

ZDNet.de Redaktion

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