RIM wegen mehrtägiger Blackberry-Störung verklagt

Eine Anwaltskanzlei aus Montreal hat bei einem Gericht in Québec eine Sammelklage gegen Research In Motion (RIM) eingereicht. Die Consumer Law Group vertritt damit nach eigenen Angaben „Personen, die Blackberry-Smartphones besitzen und für einen Mobilfunkvertrag zahlen, aber zwischen dem 11. und 14. Oktober nicht auf ihre E-Mails, den Blackberry Messenger (BBM) und/oder das Internet zugreifen konnten.“ Der kanadische Handyhersteller habe keine Schritte eingeleitet, um seine Kunden selbst oder indirekt über Mobilfunkanbieter zu entschädigen. Zudem habe RIM bisher nicht die volle Verantwortung für Schäden übernommen, die durch die Störung entstanden seien.

RIM wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen äußern. Man habe bisher noch keine Kopie der Klageschrift (PDF) erhalten. Ein Sprecher sagte: „RIM wird sich zu gegebener Zeit formell zu der Sache äußern.“

Der Ausfall der Blackberry-Dienste begann am 10. Oktober. Ausgehend von Europa, dem Mittleren Osten und Afrika breitete sich die Störung im Lauf der nächsten Tage weltweit aus. Als Grund gab RIM einen Defekt in seiner Server-Infrastruktur an, der das interne Netzwerk vom Internet getrennt habe. Ein Backup-Switch habe zudem nicht so funktioniert, wie er sollte.

Die Probleme betrafen schätzungsweise rund die Hälfte der 70 Millionen Kunden des Unternehmens. Es war die größte Störung in der zwölfjährigen Geschichte des Handyherstellers. Am 13. Oktober entschuldigte sich Co-CEO Mike Lazaridis in einem Video bei seinen Kunden und bot als Entschädigung ein Paket mit Premium-Apps im Wert von 100 Dollar an. Enterprise-Kunden erhalten darüber hinaus einen Monat lang kostenlos technischen Support.

Stephen Bates, Managing Director für Großbritannien und Irland bei RIM, lobte zuletzt die hohe Verfügbarkeit der Blackberry-Dienste. In einem Interview mit Mobile News Online sagte er: „Wir haben bei der Zuverlässigkeit eine beispiellose Erfolgsbilanz.“ Die Verfügbarkeit der britischen Blackberry-Server gab er mit 99,97 Prozent in den vergangenen 18 Monaten an.

ZDNet.de Redaktion

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