Nach iPhone-Verlust: Apple sucht Mitarbeiter im Bereich Sicherheit

Apple hat zwei Stellen für leitende Mitarbeiter im Bereich Sicherheit ausgeschrieben – einen Tag, nachdem ZDNets Schwestersite CNET.com über den erneuten Verlust eines iPhone-Prototypen berichtet hatte. Auch wenn die zeitliche Nähe zufällig sein könnte, hört sich die Stellenbeschreibung doch wie eine Antwort auf die Probleme Apples an, Testgeräte vor unfreiwilligem Verlust zu sichern. Das scheint für Apple besonders wichtig zu sein, um auch weiterhin neue Produkte bei präzise orchestrieren Veranstaltungen enthüllen zu können.

Die neuen Mitarbeiter sollen leitend im Bereich „New Product Security“ tätig sein und damit weitere Zwischenfälle mit Prototypen verhindern: „Der Bewerber wird den Schutz und das Risikomanagement für Apples noch nicht öffentlich erhältliche Produkte und das damit verbundene geistige Eigentum beaufsichtigen.“ Vertreter von Apple reagierten bislang nicht auf eine Anfrage zu diesem Thema.

Der ursprüngliche Bericht von CNET fand ein vielfältiges, teilweise aber skeptisches Medienecho. Viele konnten sich einfach nicht vorstellen, dass innerhalb von 18 Monaten erneut ein iPhone-Prototyp unter verblüffend ähnlichen Umständen verloren geht. Zu auffällig erschienen die Parallelen zum Verlust eines Prototypen des iPhone 4, den ein Mitarbeiter Apples in einem kalifornisch-deutschen Bierlokal zurückließ. Der aktuelle Prototyp – vermutlich ein iPhone 5 – blieb in einer mexikanischen Bar in San Francisco liegen. Vielfach wurde deshalb über eine Falschmeldung oder einen misslungenen PR-Stunt Apples spekuliert, zumal die Polizei von San Francisco zunächst jede Kenntnis des Vorfalls bestritt.

Einen Tag später jedoch mussten Polizeisprecher einräumen, dass Beamte den Apple-Ermittlern sogar bei einer Hausdurchsuchung „assistiert“ hatten. In der Folge kam das San Francisco Police Department für seine auffallend enge Zusammenarbeit mit Apple in die Kritik, zumal einer von Apples Ermittlern selbst zuvor im Polizeidienst stand.

Inzwischen wurden weitere Zwischenfälle bekannt, die den Mythos von Apples unfehlbarer und strikter Geheimhaltung verblassen lassen. Nach einem weiteren CNET-Bericht war Apple in der letzten Woche bemüht, den Prototypen eines Macbook Pro zurückzukaufen, der offenbar über die Kleinanzeigenplattform Craigslist angeboten wurde. Cult of Mac berichtete von einem Apple-Kunden, der zusammen mit einem reparierten Computer eine Festplatte mit internen Dokumenten Apples ausgehändigt bekam.

Damit verstärkt sich der Eindruck, dass die Sicherheit bei Apple in der letzten Zeit nicht so gekonnt gehandhabt wurde, wie es dem öffentlichen Image des Unternehmens entspricht. Die ausgeschriebenen Stellen im Bereich Sicherheit zeigen, dass Apple dieses Problem korrigieren will.


Zufall? Einen Tag nach einem Bericht über ein zweites verlorenes iPhone sucht Apple nach Security-Personal (Screenshot: ZDNet).

ZDNet.de Redaktion

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