Migration leicht gemacht: XP-Software unter Win 7 nutzen

Trotz verstärkter Open-Source-Bemühungen, über die Microsoft unter dem Dach seiner jüngst gestarteten Openness-Initiative informiert, bleibt der Konzern aus Redmond ein kommerzieller Software-Anbieter, der seine Brötchen mit Windows und anderer Software verdient. Allerdings befindet sich auch im Closed-Source-Fundus des Anbieters so manches Schmuckstück, das es unter bestimmten Bedingungen kostenlos gibt. Allerdings sind diese „Goodies“ mehr oder weniger gut versteckt.

Darunter fällt zum Beispiel der Windows XP Modus für die Windows 7-Editionen Professional, Enterprise und Ultimate (die Home Premium-Edition und Starter-Editionen werden nicht unterstützt). Dieser gestattet es, Windows XP-Anwendungen – einschließlich solcher, die sich nicht mit Windows 7 vertragen – unter Windows 7 einzusetzen. Der Trick dabei: Die Windows XP-Anwendungen laufen in einer speziellen virtuellen Maschine (VM) ab.

Technisch wird der Windows XP Modus durch eine Kombination aus Windows Virtual PC sowie einer dazu passenden Gast-VM realisiert, die aus einem vorinstallierten Windows XP mit Service Pack 3 besteht. Der als Virtualisierungshost agierende Windows 7-PC kann wahlweise mit der 32-Bit-x86- oder aber der 64-Bit-x64-Version operieren, so dass keine diesbezüglichen Einschränkungen existieren (der Gast arbeitet ungeachtet dessen mit der 32-Bit-x86-Variante von Windows XP). Die ursprüngliche Beschränkung auf Virtualisierungshosts, bei denen die Hardwarevirtualisierungstechnik „Intel VT“ oder „AMD-V“ vom Prozessor unterstützt werden und im BIOS des Computers eingeschaltet sein muss, hat Microsoft im März 2010 aufgehoben.

Nahtlose Programmfenster

Nachdem die Komponenten heruntergeladen und auf dem Windows 7-PC installiert worden sind, muss das Windows-XP-Setup im virtuellen Gast fertiggestellt werden. Anschließend lassen sich die gewünschten Programme dann dort aufspielen.

Der Windows-XP-Modus sorgt dafür, dass Menüeinträge für diese Anwendungen sowohl im Windows-XP-Gast als auch auf dem Windows-7-Host gelistet sind: Nach der Installation eines Programms im Windows-XP-Modus wird die Anwendung sowohl in der Liste der Programme der virtuellen Windows-XP-Maschine als auch in der Liste der Programme von Windows 7 aufgeführt.


MED-V dehnt das Konzept des Windows XP Modus von Windows 7 auf den Unternehmenseinsatz aus (Screenshot: Eric Tierling).

Die Auswahl eines Eintrags aus dem Windows-7-Programmmenü startet die Anwendung dann im virtuellen Windows-XP-Gast. Das zugehörige Gast-Programmfenster erscheint nun Seite an Seite mit den Programmfenstern nativer Windows-7-Anwendungen. Aus Sicht des Benutzers stellt sich die Anwendung somit wie ein reguläres Programm dar, das sich direkt aus Windows 7 heraus öffnen lässt. Microsoft spricht in diesem Zusammenhang von „Seamless Applications“.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

20 Stunden ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

1 Tag ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

1 Tag ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

1 Tag ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

2 Tagen ago

Google veröffentlicht neues Sicherheitsupdate für Chrome

Zwei Schwachstellen in Chrome gehören nun der Vergangenheit an. Von ihnen geht ein hohes Risiko…

2 Tagen ago