Halbleitermarkt: Gartner senkt Wachstumsprognose für 2011 auf 5,1 Prozent

Gartner hat die Prognose für das Wachstum des weltweiten Halbleitermarkts nach unten korrigiert. Die Branche soll in diesem Jahr 315 Milliarden Dollar (219 Milliarden Euro) umsetzen. Das sind 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Bisher waren die Marktforscher von einer Steigerung von 6,2 Prozent ausgegangen.

Das Erdbeben und der Tsunami vom 11. März in Japan hätten geringere Auswirkungen auf den Markt und die Lieferkette als erwartet, so Gartner. Viele Anbieter hätten als Folge Aufträge doppelt platziert, um Engpässe zu vermeiden. Lieferprobleme im dritten Quartal als Spätfolgen der Naturkatastrophe seien nicht ausgeschlossen. „Sobald sich die Trends für das dritte Quartal abzeichnen und die Lieferkette davon überzeugt ist, dass alle Probleme bekannt sind und sich die Produktion normalisiert hat, erwarten wir, dass Lagerbestände abgebaut werden, was den Halbleitermarkt Ende 2011 und Anfang 2012 schwächen wird“, sagte Peter Middleton, Principal Research Analyst bei Gartner.

Die größte Sparte des Markts, anwendungsspezifische Standardprodukte (ASSP), soll in diesem Jahr 79,7 Milliarden Dollar einnehmen und bis 2015 ein Volumen von 99,4 Milliarden Dollar erreichen. Anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASIC), wie sie Apple in seinen mobilen Geräten verwendet, werden Gartner zufolge bis 2015 ein stabiles Wachstum verbuchen. Die größten Steigerungen erreiche aber der Bereich nicht optischer Sensoren, die vor allem in Automotive-Applikationen zum Einsatz kommen. Für das Wachstum seien allerdings Smartphones, Tablets und Videospiel-Hardware verantwortlich.

„Ein wichtiger Trend ist die Einführung neuer Generationen von mobilen Hochleistungs-Anwendungsprozessoren, die das Herzstück von Smartphones und Tablets sind“, sagte Jon Erensen, Research Director bei Gartner. „Die High-End-Prozessoren werden in Kombination mit größeren Mengen von DRAM- und NAND-Flash-Speicher die Leistung und den Speicherplatz bieten, den fortschrittliche neue Applikationen wie Augmented Reality und kontextbezogenes Computing benötigen.“

Die Ähnlichkeiten der Architekturen von Smartphones und Tablets versetzten OEMs in die Lage, ein einheitliches Design auf Basis von Anwendungsprozessoren zu entwickeln, so Erensen weiter. Dieses Design könne anschließend für eine Vielzahl von Produktkategorien verwendet werden.

ZDNet.de Redaktion

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