T-Mobile nimmt gegenüber FCC zur Fusion mit AT&T Stellung

T-Mobile USA hat bei der Federal Communications Commission eine Stellungnahme zur angestrebten Fusion mit AT&T eingereicht. Wenig überraschend empfiehlt der kleinere der beiden Partner der Kartellbehörde, den Zusammenschluss zu genehmigen.

Der für Regierungsangelegenheiten zuständige Vizepräsident von T-Mobile, Tom Sugrue, kommentiert: „Wie unsere Eingabe erklärt, werden es die Verbraucher sein, die den größten Nutzen von unserem Zusammenschluss haben. Die zusätzliche Kapazität wird uns dabei helfen, Engpässe zu vermeiden, die Ausgabe zu erhöhen und bandbreitenintensive Anwendungen der nächsten Generation zu unterstützen. Wir werden höhere Geschwindigkeiten, mehr Netzabdeckung und weniger Anrufabbrüche haben.“

Er glaubt nicht, dass die FCC letztlich ihr Veto einlegt: „Wir freuen uns, dass der Regulierungsprozess voranschreitet, und bleiben zuversichtlich, dass die FCC dem Vertragswerk zustimmen wird, wenn sie alle Fakten gegeneinander abgewägt hat.“

Letzte Woche hatte sich schon eine Reihe von großen Technikfirmen mit Eingaben an die FCC hinter die Fusion zum größten Mobilfunkanbieter der USA gestellt, darunter Microsoft und Facebook. Für die gegnerische Seite liegt, soweit bekannt, nur eine Stellungnahme des AT&T-Konkurrenten Sprint vor.

Sollte AT&T für die geplante Übernahme nicht die Zustimmung der US-Regulierungsbehörden erhalten, muss der US-Provider dem Mutterunternehmen Deutsche Telekom eine Entschädigung zahlen – laut Reuters beläuft sich die Gesamtsumme auf 6 Milliarden Dollar (4,3 Milliarden Euro). Die Hälfte, also 3 Milliarden Dollar, müsste AT&T dem Bericht zufolge in bar zahlen. Weitere 2 Milliarden Dollar erhielte die Deutsche Telekom in Form von Mobilfunkfrequenzen. Außerdem sei ein Roaming-Abkommen im Wert von einer Milliarde Dollar Bestandteil der Abfindung, so Reuters.

Im März hatte AT&T seine Pläne für eine Übernahme von T-Mobile USA angekündigt. Die Transaktion hat einen Wert von 39 Milliarden Dollar. Die Deutsche Telekom erhält zudem einen Anteil von 8 Prozent an AT&T und einen Sitz im Aufsichtsrat des US-Unternehmens. Beide Parteien hoffen, das Geschäft Anfang kommenden Jahres abschließen zu können.

Bis dahin müssen sich AT&T und T-Mobile USA gegen Vorwürfe wehren, durch die geplante Fusion entstehe mit AT&T und Verizon ein Duopol am US-Mobilfunkmarkt. Schon im Mai verteidigten Vertreter der beiden Firmen das Geschäft vor dem Justizausschuss des US-Senats. „Der Zusammenschluss von AT&T und T-Mobile kann aller Wahrscheinlichkeit nach nicht den starken Wettbewerb in einem der am heißesten umkämpften Märkte des Landes außer Kraft setzen“, sagte AT&T-Vorsitzender und CEO Randall Stephenson.

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ZDNet.de Redaktion

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