Foxconn: Apple-Produkte sind „sehr schwer herzustellen“

Laut Terry Gou, Vorsitzendem der Foxconn-Mutter Hon Hai, gestaltet sich die Produktion von Apple-Geräten „sehr schwierig“. Aus diesem Grund sei das Umsatzwachstum seines Unternehmens hinter den Erwartungen zurückgeblieben, erklärte Gou auf einer Investorenkonferenz in Taipeh.

Verbesserungen bei der Effizienz würden sich erst in der zweiten Hälfte 2011 sowie 2012 bezahlt machen. „Wir haben Apple dabei geholfen, viel Geld zu verdienen. Wenn unsere Kunden Geld machen, können wir auch Geld machen“, zitiert Bloomberg den Vorsitzenden. Foxconn ist einer von Apples größten Zulieferern.

Gou bestätigte mit seinen Aussagen im Grunde anhaltende Gerüchte, wonach die Verzögerung des iPhone 5 auf Fertigungsprobleme zurückzuführen ist. Schon beim weißen iPhone 4 hatte Apple Schwierigkeiten in der Herstellung als Grund für die letztlich zehnmonatige Verspätung angegeben.

In einem Interview mit ZDNet erklärte J.P.-Morgan-Analyst Mark Moskowitz, der Launch des iPad 2 sei eine besondere Herausforderung gewesen. Einige der neuen Funktionen basierten auf neuen Komponenten, die man nicht schnell genug herstellen könne.

Hon Hai ist offenbar auch daran interessiert, sein Geschäft auf weitere Partner auszudehnen, wie das Wall Street Journal schreibt. Man wolle etwa ein Joint Venture mit Sharp gründen, um neue Technologien für Flüssigkristallbildschirme zu entwickeln. Das Engagement im Bereich Forschung und Entwicklung werde sich künftig auch auf das Ergebnis auswirken, sagte Gou. Sein Unternehmen führe zudem Gespräche über Kooperationen mit anderen japanischen Firmen, um der Dominanz von südkoreanischen Herstellern zu begegnen.

Foxconn selbst hatte im vergangenen Jahr eher durch Negativschlagzeilen von sich reden gemacht. Zunächst erschütterte eine Selbstmordserie das Unternehmen. Im April meldete es einen Jahresverlust von 218 Millionen Dollar. Die Gründe suchte der Zulieferer in einer zunehmenden Konkurrenz, gestiegenen Steuern und höheren Fertigungskosten. Letztere seien Folge einer geringeren Auslastung der vorhandenen Kapazitäten, Änderungen im Produktmix sowie langfristigen Investitionen für Forschung und Entwicklung.

Erst vor zwei Wochen führte eine schwere Explosion in einem Foxconn-Werk zu drei Toten und 16 Verletzten. Der Standort in Chengdu im Südwesten Chinas ist eine von zwei Hauptfertigungsstätten für das iPad. Foxconn erklärte jedoch, das Unglück werde die Produktion von Apples Tablet nicht beeinträchtigen.

ZDNet.de Redaktion

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