Das von Red Hat gesponsorte Fedora-Projekt hat gestern Version 15 (Codename: Lovelock) seiner Linux-Distribution zum Download freigegeben. Fedora 15 ist die erste große Distribution, die den neuen Gnome-3-Desktop als Standard-Benutzeroberfläche ausliefert. Red-Hat- und Fedora-Entwickler sind aktiv an der Entwicklung von Gnome 3 beteiligt.
Der neue Gnome-Desktop ist jedoch nicht unumstritten. Er wird zwar von vielen Anwendern bejubelt, andere wünschen sich jedoch den alten Gnome-2-Desktop zurück. Mit Akzeptanzproblemen hat nicht nur Gnome zu kämpfen. Auch Unity, eine von Canonical für Ubuntu entwickelte Oberfläche, erhält gemischtes Feedback von seinen Nutzern.
Als Alternativen zu Gnome 3 stehen KDE 4.6, Xfce 4.8 und LXDE zur Verfügung. Letzteres eignet sich besonders für Computer mit wenig Rechenleistung, etwa Netbooks. Es verzichtet auf Animationen und Grafikeffekte.
Wie die meisten anderen großen Distributionen hat auch Fedora von OpenOffice auf LibreOffice gewechselt. Als Init-System wird jetzt Red Hats systemd genutzt. Es ist vollständig kompatibel zu SysV- und LSB-Initscripts.
Firewallregeln können jetzt dynamisch geändert werden, ohne die Firewall neu zu starten. Mit BoxGrinder lassen sich auf einfache Art Appliances herstellen, etwa als virtuelle Images für VMware und KVM, aber auch für Cloud-Anbieter wie Amazon EC2. Wesentlich mehr Daemonen kommen jetzt ohne setuid aus und nutzen stattdessen Capabilities. So lassen sich notwendige Rechte für einen root-Prozess auf ein Minimum beschränken.
Darüber hinaus bringt Fedora 15 eine Reihe von Applikationen auf den neuesten Stand: So ist Firefox jetzt in der Version 4 verfügbar und gcc wurde auf 4.6 aktualisiert.
Eine Übersicht über neue Features und Paketupdates findet sich im Release-Announcement. Eine vollständige Liste aller Neuerungen bietet die Feature-Liste im Fedora-Wiki.
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