Start-up Xamarin führt Novells Mono weiter

Miguel de Icaza hat seine Pläne für die Weiterführung von Mono, der Open-Source-Implementierung von Microsofts .NET, vorgestellt. Demnach wird sich sein neues Unternehmen Xamarin mit der Entwicklung kommerzieller .NET-Lösungen für iOS und Android befassen. De Icaza ist ein ehemaliger Mitarbeiter von Novell und Gründer des Mono-Projekts.

Xamarin soll zudem zur Weiterentwicklung der Open-Source-Komponenten von Mono und Moonlight beitragen. Man prüfe, welche Möglichkeiten es für Moonlight im Mobilbereich und in Apples Mac App Store gebe, schreibt de Icaza in einem Blogeintrag. Bei Moonlight handelt es sich um die Open-Source-Implementierung von Microsofts Flash-Konkurrenten Silverlight.

„Die Entwicklung hat heute Morgen begonnen“, so de Icaza weiter. „Wir werden zuerst den iPhone-Stack bereitstellen, gefolgt vom Android-Stack. Danach kommen die Moonlight-Portierungen für beide Plattformen.“

Xamarin hat schon erste Investoren gefunden. Zudem sollen Abkommen über Entwicklungsarbeiten für Drittunternehmen dabei helfen, „das Team zusammenzuhalten, während wir die ersten Produkte ausliefern, die Umsätze generieren.“

Die neuen .NET-Versionen für iPhone und Android werden demnach kompatibel zu MonoTouch und Mono für Android sein. De Icaza stellt sich kommerzielle Produkte vor, die auf dem offenen Kern von Mono basieren. Schon in seiner Zeit bei Novell hatte er an MonoTouch-Produkten gearbeitet.
„Novell besitzt den proprietären Stack – diese Teile müssen wir neu aufbauen“, erklärte de Icaza im Interview mit ZDNet. „Der Rest gehört der Community und steht unter Open-Source-Lizenzen.“

Zusammen mit seinem Team hat de Icaza nach eigenen Angaben schon seit mehr als einem Jahr versucht, Mono von Novell abzuspalten. Der Plan sei aber nie umgesetzt worden. Am 2. Mai hatten Attachmate, der neue Eigentümer von Novell, und Novell die Mono-Teams in Kanada und Amerika entlassen. Ein paar Tage später folgten die Teams in Europa, Brasilien und Japan. De Icazas letzter Arbeitstag bei Novell war der 13. Mai.

Microsoft pflegte in der Vergangenheit eine wechselhafte Beziehung zum Mono-Team. Generell sehen Vertreter des Softwarekonzerns Mono aber als einen Beweis dafür an, dass auch über Windows hinaus Interesse an .NET und Silverlight besteht.

ZDNet.de Redaktion

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