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Streaming-Dienst Spotify will Gratis-Musik stärker einschränken

Der skandinavische Musikdienst Spotify plant offenbar, den Zugriff auf kostenlose Musik stärker zu limitieren. Informanten von ZDNet zufolge könnte er noch diese Woche Beschränkungen einführen.

Künftig lassen sich einzelne Lieder voraussichtlich nur noch begrenzt oft abrufen. Spotify dürfte zudem die Nutzungsdauer weiter beschränken. Derzeit verfügt der Online-Musikdienst über rund zehn Millionen Anwender in Europa.

Vergangenen Mai hatte Spotify den kostenlosen Zugriff auf Musik erstmals limitiert. Als Teil eines Angebots namens „Spotify Open“ konnten Neukunden 20 Stunden pro Monat den Dienst nutzen. Wem diese nicht reichten, der musste auf „Spotify Unlimited“ umsteigen, das im Ausgleich für eine monatliche Gebühr uneingeschränkten Zugang ermöglicht.

Welche Beschränkungen Spotify auch einführt – in Kraft treten werden sie den Quellen zufolge spätestens im Mai. Ein Unternehmenssprecher war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Der Einstieg in den US-Markt lässt seit langem auf sich warten. Ende Oktober 2010 hatte es geheißen, Spotify stehe kurz vor Vertragsabschluss mit Musikfirmen. An einem Launchtermin vor Ende 2010 wurde zunächst festgehalten.

Anfang Dezember gab CEO Daniel Ek bekannt, dass sich der Start weiter verzögern würde. Ende Januar unterzeichnete er Lizenzverträge mit zwei der vier großen Labels; das Interesse seitens Universal Music und Warner hält sich offenbar in Grenzen. Wenn – beziehungsweise falls – Spotify in den USA startet, wird der kostenlose Zugriff in jedem Fall begrenzt.

Die Schwierigkeiten, Verträge abzuschließen, gehen auf mehrere Faktoren zurück: Einige Plattenfirmen haben das Vertrauen in Geschäftsmodelle verloren, die darauf fußen, Musik kostenlos an Endkunden weiterzugeben. Zu viele Start-ups haben diesen Weg genommen und sind gescheitert – in den USA etwa SpiralFrog, Ruckus und Imeem sowie die Holtzbrinck-Tochter Steereo in Deutschland.

Zudem stellt sich die Frage, wie Spotify Nutzer dazu bewegen will, von seinem Gratisdienst zu bezahlten Premiumabos zu wechseln. Abonnenten können die Musik ohne Werbeunterbrechungen hören und zusätzlich auf Smartphones oder MP3-Player ziehen. Im Herbst bewegte sich sich ihr Anteil Insidern zufolge noch im einstelligen Bereich. Die US-Labels wünschen sich jedoch mindestens 15 Prozent zahlende Kunden.

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ZDNet.de Redaktion

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