Erstmals seit Bekanntwerden von Nvidias Problemen mit seinen Grafikchips Ende Juli 2008 gibt es nun eine Liste aller betroffenen Laptop-Modelle. Sie ist Teil eines Vergleichs (PDF) vom 12. August, der erst jetzt bekannt wurde. Er beendet ein Sammelklage-Verfahren, das Apple, Dell und Hewlett-Packard im September 2008 gegen Nvidia angestrengt hatten.
Die fehlerhaften GPUs wurden dem Dokument zufolge ab 2007 unter anderem in den Reihen Dell Inspirion, Dell Precision, Dell Vostro, HP Pavilion, Compaq Presario sowie im 15-Zoll- und 17-Zoll-MacBook-Pro verbaut. Insgesamt sind über 50 Modelle betroffen. Fehlerhafte Geräte sollen kostenlos repariert werden.
Nvidia weist jedoch nach wie vor jede Schuld von sich. „Nvidia bestreitet jegliche Anschuldigungen bezüglich eines Fehlverhaltens sowie jede Verantwortlichkeit“, heißt es auf Seite 24 des Dokuments. Man habe nur in den Vergleich eingewilligt, um weitere „Unannehmlichkeiten, Ablenkungen des Managements und Unsicherheiten“ zu vermeiden.
Nvidia hat seit Juli 2008 insgesamt etwa 450 Millionen Dollar (328 Millionen Euro) für Garantie, Reparatur, Rückgabe und Austausch von defekten Laptops ausgegeben. Der Chiphersteller begründete die Probleme mit „schwachen Siliziumplättchen und schlechter Verpackung“.
Fehler in den Notebook-GPUs GeForce 8400M und 8600M führten dazu, dass damit bestückte Geräte unter anderem willkürlich mehrfache Bilder, Buchstaben und Linien anzeigten. Auch Hersteller wie Acer, Asus, BenQ, Fujitsu, LG, Sony und Toshiba hatten die betroffenen Modellreihen ab 2007 in ihren Geräten verbaut, aber funktionierende Grafikprozessoren erhalten.
Die richterliche Gehemigung des Vergleichs steht noch aus; die letzte Anhörung ist für den 20. Dezember angesetzt. Endkunden haben danach die Möglichkeit, sich online für Sammelklagen gegen Apple, Dell und HP zu formieren.
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