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McAfee-Update bringt PCs mit Windows XP zum Absturz

McAfee hat vor Problemen mit einem gestern veröffentlichten Signaturupdate (Version 5958 DAT) gewarnt. Es stuft die Windows-Systemdatei „svchost.exe“ fälschlicherweise als den Schädling „W32/Wecorl.a“ ein. Davon betroffen sind nur Nutzer von Windows XP SP3. Unter Windows 2000, 2003, XP SP1, XP SP2, Vista und 7 tritt das Problem nicht auf.

Dem Sicherheitsanbieter zufolge wird die Datei bei einem Scan des Hauptspeichers als vermeintlicher Schädling erkannt. Dadurch werde die eingesetzte Technik, die sogenannte False Positives eigentlich verhindern soll, umgangen. Aus demselben Grund sei der Fehler auch nicht von der Qualitätssicherung entdeckt worden.

Laut SANS Internet Storm Center verursacht das McAfee-Update wiederholte Neustarts und kappt mit der Löschung von svchost.exe alle Netzwerkverbindungen. In Unternehmen verbreite es sich sehr schnell über McAfees ePolicyOrchestrator, der Signaturupdates in Netzwerken verteilt.

Engadget zitiert eine Stellungnahme von McAfee, laut der das Problem in erster Linie bei Geschäftskunden auftritt und nur wenig Auswirkungen auf Verbraucher hat. Nach Angaben eines Administrators einer US-Universität sind in seinem Netzwerk rund 1200 PCs unbrauchbar. Kentucky.com zufolge sind auch Polizei und Schulbehörden des US-Bundesstaats betroffen. Wie ZDNet aus anonymer Quelle erfuhr, sind bei Intel ebenfalls zehntausende Computer ausgefallen.

Inzwischen hat McAfee die Signaturen seiner Antivirensoftware auf Version 5959 DAT aktualisiert. Betroffene Kunden müssen nach einem Update die gelöschte Datei „svchost.exe“ manuell aus der Quarantäne wiederherstellen. Alternativ befindet sie sich in den Ordnern „C:WindowsServicePackFilesi386“ oder „C:WindowsSystem32dllcache“. Eine genaue Anleitung findet sich in einem Knowledge-Base-Artikel des Sicherheitsanbieters.


Ein fehlerhaftes Signaturupdate von McAfee stuft die Systemdatei „svchost.exe“ unter Windows XP SP3 als Schädling ein. Betroffene Systeme sind anschließend unbrauchbar (Bild: McAfee).

ZDNet.de Redaktion

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