Siemens steigert Gewinn trotz sinkendem Umsatz


Peter Löscher (Bild: Siemens)

Siemens hat nach eigenen Angaben im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2010 einen Umsatz von 17,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 19,6 Milliarden Euro ist dies ein Rückgang um acht Prozent. Auch der Auftragseingang schrumpfte: von 22,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 19 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand lag Ende Dezember 2009 bei gut 83 Milliarden Euro.

In den drei Sektoren des Konzerns – Industry, Energy und Healthcare – ergibt sich ebenfalls ein gemischtes Bild. Der Umsatz des Industry-Bereichs fiel im ersten Quartal um elf Prozent und der Auftragseingang um 14 Prozent. Im Sektor Energy sanken der Umsatz um sieben Prozent und der Auftragseingang um 16 Prozent. Der Bereich Healthcare zeigte sich mit einem Umsatzanstieg von einem Prozent stabil.

Trotz fallender Umsätze konnte Siemens jedoch sein Ergebnis steigern. Der operative Gewinn kletterte nach Angaben des Unternehmens um elf Prozent – von zwei Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,3 Milliarden Euro. Hier habe sich das gute Kostenmanagement sowie ein günstiger Umsatzmix mit einem gestiegenen Serviceanteil bezahlt gemacht, hieß es. Gleichzeitig seien die Vertriebs- und Verwaltungskosten gesunken. Während Industry einen Gewinnrückgang um zwei Prozent auswies, steigerte Energy sein Ergebnis um neun Prozent und Healthcare um 53 Prozent.

„Das Ergebnis des abgelaufenen Quartals ist eine erfreuliche Momentaufnahme“, sagte Peter Löscher, Vorsitzender des Vorstands von Siemens. „Nur durch unser frühzeitiges Handeln gelingt es uns heute, die anhaltenden Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise abzufedern.“ Siemens wolle die weiteren Herausforderungen konsequent und mit dem notwendigen Augenmaß angehen.

Siemens hat zudem zwei Ex-Vorstände beim Landgericht München auf Schadenersatz verklagt: Thomas Ganswindt und Heinz-Joachim Neubürger. Vom früheren Finanzvorstand Neubürger fordert das Unternehmen 15 Millionen Euro und vom damals für den TK-Bereich zuständigen Ganswindt fünf Millionen Euro.

Im September 2009 hatte der Aufsichtsrat auf Wunsch der Aktionäre beschlossen, gegen frühere Manager, mit denen keine außergerichtliche Einigung erzielt wird, Klage zu erheben. Neun ehemalige Vorstände und Aufsichtsräte haben sich daraufhin mit Siemens auf Vergleiche geeinigt. Über die Annahme dieser Vergleiche wird die Hauptversammlung entscheiden.

Für das weitere Geschäftsjahr 2010 geht Siemens davon aus, dass der Markt schwierig bleibt. Es rechnet mit einem Umsatzrückgang, der sich aufgrund des stabilen Auftragsbestands in einem mittleren einstelligen Prozentbereich bewegen werde.

ZDNet.de Redaktion

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