Nokia verzeichnet erneut massiven Umsatz- und Gewinneinbruch

Nokia hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2009 erneut einen drastischen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Konzernumsatz sank gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 24,6 Prozent auf 9,912 Milliarden Euro. Das geht aus den heute veröffentlichten Zahlen (PDF) des weltgrößten Handyherstellers hervor.

Der operative Gewinn schrumpfte im Jahresvergleich um 71 Prozent von 1,474 Milliarden Euro auf 427 Millionen Euro. Der Gewinn pro Aktie brach um 65,5 Prozent ein und liegt nach 0,29 Euro im zweiten Quartal 2008 nun bei 0,10 Euro. Im Vergleich zum Vorquartal hat Nokia aber wieder deutlich zugelegt: Gegenüber den 55 Millionen Euro des ersten Vierteljahrs 2009 stieg der operative Gewinn nahezu um 700 Prozent und der Gewinn pro Aktie um 233 Prozent.

Insgesamt verkaufte Nokia von April bis Juni 103,2 Millionen Mobiltelefone, was einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Plus von 11 Prozent gegenüber dem ersten Quartal entspricht. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Einheit (ASP) sank gegenüber dem Vorquartal um 3 Euro auf nun 62 Euro. Nokias Weltmarktanteil stieg bei einem geschätzten Gesamtmarktvolumen von 268 Millionen Geräten (plus 5 Prozent zum Vorquartal) leicht um einen Punkt auf 38 Prozent.

Der Umsatz der Gerätesparte betrug insgesamt 6,586 Milliarden Euro – gut ein Viertel (27,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Der operative Gewinn des Kerngeschäfts ging um 51,2 Prozent von 1,565 Milliarden Euro auf 763 Millionen Euro zurück.

HIGHLIGHT

ZDNet.de für mobile Geräte: m.zdnet.de

ZDNet.de steht nun auch in einer für mobile Geräte optimierten Version zur Verfügung. Unter m.zdnet.de finden Sie Nachrichten, Blogs und Testberichte.

„Wir haben in einem weiteren schwierigen Quartal eine solide Leistung abgeliefert“, sagte Nokia-CEO Olli-Pekka Kallasvuo. Der Wettbewerb sei zwar weiterhin hart, aber die Nachfrage im gesamten Mobilfunkmarkt scheine wieder anzuziehen.

Für das laufende Fiskalquartal erwartet Nokia stagnierende Verkaufszahlen. Allerdings bekräftigte das Unternehmen wie Konkurrent Sony Ericsson seine Prognose, dass der weltweite Handy-Absatz allgemein in diesem Jahr um zehn Prozent zurückgehen wird.

Die Nokia-Tochter Navteq erwirtschaftete im zweiten Quartal 2009 bei einem Umsatz von 147 Millionen Euro einen operativen Verlust von 100 Millionen Euro. Das Netzwerk-Joint-Venture Nokia Siemens Networks (NSN) verzeichnete einen Umsatz von 3,199 Milliarden Euro (minus 21,3 Prozent). Der operative Verlust stieg im Vergleich zum Vorjahr um 300 Prozent von 47 auf 188 Millionen Euro.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google: Passkeys schützen mehr als 400 Millionen Google-Konten

Die Passwort-Alternative Passkeys überholt Einmalpasswörter bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Auch Microsoft setzt sich aktiv für die…

1 Stunde ago

Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen…

3 Stunden ago

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

24 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago