Infineons Aufsichtsrat hat eine Kapitalerhöhung von rund 700 Millionen Euro beschlossen. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, soll der als aggressiv geltende Private-Equity-Fonds Apollo dieses Kapital garantieren. Der Halbleiterhersteller will das Geld vor allem zur Schuldentilgung verwenden.
Inzwischen hat Infineon bestätigt, dass man sich den Investor ins Boot holen wolle, um eine Kapitalerhöhung von bis zu 725 Millionen Euro zu ermöglichen. Mit dieser Summe könnte Apollo bis zu 29 Prozent an Infineon erwerben. Der Investor strebt einen Anteil von mindestens 15 Prozent an. Bis zu 337 Millionen Aktien sollen zu einem Preis von 2,15 Euro ausgegeben werden. Die Aktie des TecDax-Konzerns schloss gestern bei 2,58 Euro.
Infineons Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley und Vorstandschef Peter Bauer hatten sich in den letzten Tagen für Apollo als Investor eingesetzt. Zwar sei zuerst zu bedenken gewesen, dass die geplante Kapitalerhöhung doppelt so hoch sei wie Infineons tatsächlicher Kapitalbedarf, doch damit schaffe sich das Unternehmen einen Puffer für schwere Zeiten. Außerdem komme man mit dem großen Aktienpaket Apollos Wunsch nach, möglichst viel Einfluss zu haben. Zu denken gibt allerdings, dass Kley sich noch vor zweieinhalb Jahren heftig gegen Angebote von Private-Equity-Fonds gewehrt hatte.
Die finanziellen Probleme von Infineon wären durch die Kapitalerhöhung zwar vorerst gelöst, aber das Abkommen birgt ein gewisses Risiko: Fonds wie Apollo versprechen zweistellige Renditen, doch Infineon selbst hat noch nie Dividenden ausgeschüttet. Der Finanzinvestor könnte deshalb einen strafferen Sparkurs fordern, um in einigen Jahren wieder mit Gewinn aus dem Unternehmen auszusteigen.
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