Apple MacBook Pro mit 17 Zoll: Apples größtes Notebook im Test

Das großzügige Tastaturdesign mit den flachen Tasten ist bei Apple die Norm. Auch die bei Dunkelheit automatisch beleuchtete Tastatur gehört zur Standardausstattung fast jedes Apple-Notebooks. Lediglich das weiße MacBook und das günstigste Unibody-MacBook verfügen nicht über dieses sinnvolle Ausstattungsmerkmal.

Der 17-Zoll-Breitformat-Bildschirm mit LED-Technologie bietet eine native Auflösung von 1920 mal 1200 Pixeln, was insbesondere bei der Arbeit mit 1080p-HD-Videomaterial und beim Bearbeiten großer Fotos praktisch ist – zwei der Hauptaufgaben, für die MacBook Pros bekannt sind.

Die Farben wirken satt und lebendig, aber die Glasoberfläche sorgt in Verbindung mit dem Hochglanz-Panel zu störenden Spiegelungen. Man kann sich zwar auch optional für einen Bildschirm mit Antireflexionsbeschichtung entscheiden, doch der kostet 45,01 Euro extra. Bei einem 2500-Euro-Gerät sollte Apple dafür wirklich nicht auch noch einen Aufpreis verlangen.

Die MacBook-Pro-Reihe bietet zwar noch immer den einst von Apple vorgestellten FireWire-Anschluss, aber die meisten Anwender dürften wohl einen SD- oder CF-Kartensteckplatz sowie die Option auf ein hochwertiges Blu-ray-Laufwerk bevorzugen – insbesondere bei einem so großen Display.

Apple setzt für den Anschluss externer Monitor auf DisplayPort und stattet das Gerät mit einem Mini-DisplayPort-Anschluss anstelle eines DVI- oder VGA-Ausgangs aus. Es gibt jedoch eine Reihe externer Adapter, die sämtliche Videoausgänge abdecken. Um ein Display mit DVI-Anschluss mit dem 17-Zoll-MacBook-Pro betreiben zu können, muss man zusätzlich 29 Euro in einen Mini-Display-Port-auf-DVI-Adapter investieren. Wer ein 30-Zoll-Cinema-Display oder ein anderes 30-Zoll-Gerät mit einer Auflösung von 2560 mal 1600 Bildpunkten anschließen möchte, muss sogar 99 Euro für einen Dual-Link-DVI-Adapter hinblättern.

Apple bietet optional eine 256-GByte-Solid-State-Festplatte, für die man allerdings noch einmal stolze 700 Euro zahlt. Da scheint es weitaus sinnvoller, sich nicht für die standardmäßige 320-GByte-Festplatte mit 5400 U./min zu entscheiden, sondern für 45,01 Euro Aufpreis auf ein Modell mit 7200 U./min zu setzen.

Mit einer 2,66-GHz-Intel-Core-2-Duo-CPU erzielt das MacBook Pro in den üblichen Benchmark-Tests hervorragende Ergebnisse, ist aber erwartungsgemäß nur minimal schneller als der 2,6-GHz–Prozessor in der 15-Zoll-Version (gegen einen Aufpreis von 270 Euro ist auch ein 2,93-GHz-Chip erhältlich). Zwar sind Windows-basierte Laptops mit ähnlichen CPUs auch schnell und effizient, aber Apple hat in den Benchmark-Tests die Nase vorn, da viele der Anwendungen, mit denen getestet wird, etwa QuickTime, iTunes und Photoshop, unter Mac OS X etwas schneller laufen.

Neben dem dedizierten Geforce-9600M-GT-Prozessor verfügt das MacBook Pro über den integrierten Nvidia-Geforce-9400M-Onboard-Grafikprozessor, der auch in kleineren MacBooks verwendet wird. Dabei kann man zwischen zwei Einstellungen wählen: mehr Leistung oder mehr Akkulaufzeit. Entscheidet man sich für mehr Leistung, schaltet sich der 9600er-Prozessor ein. Durch Aktivierung der Option „Mehr Akkulauflzeit“ wird der Geforce 9600M GT abgeschaltet und der integrierte 9400er-Chip verwendet.

Trotz des verbesserten Grafikchips sind Apple-Geräte noch immer keine Gaming-Maschinen. Immerhin bietet der integrierten Grafikprozessor im Test mit dem schon etwas älteren Spiel Quake IV und einer Auflösung von 1024 mal 768 Pixel eine Leistung von 56,4 Bildern pro Sekunde. Mit der stärkeren GPU steigt die Bildrate sogar auf 86,2 fps. Aktuelle Spieltitel stellen höhere Anforderungen an den Grafikchip, sodass sie meistens nur durch reduzierte Qualitätseinstellungen auf dem MacBook Pro spielbar sind. Um zwischen den beiden GPUs hin und her zu wechseln ist zwar kein Neustart erforderlich, aber man muss sich abmelden und dann wieder auf seinem Benutzerkonto anmelden, wodurch die einzelnen Anwendungen geschlossen werden.

Im Akkulaufzeittest bei Videowiedergabe schafft die 17-Zoll-Version mit dem Geforce 9600M GT 4 Stunden und 14 Minuten, was für einen Laptop auf Desktop-Niveau ein wirklich beeindruckendes Ergebnis ist. Mit ausgeschaltetem 9600M kommen noch einmal rund 30 Minuten dazu. Zur fest integrierten Batterie hört man einige skeptische Stimmen, da der Nutzer sie weder selbstständig austauschen kann noch die Möglichkeit hat, auf lange Reisen einen Zweitakku mitzunehmen. Aber wenn ein 17-Zoll-Laptop über vier Stunden durchhält, sollte sich die Sorge erübrigen, da die Batterien der meisten Laptops auf Desktop-Niveau nicht einmal zwei Stunden schaffen. Dass der Anwender den Akku aber nicht selbstständig ersetzen kann, ist schon etwas problematischer. Laut Apple hält die Batterie in der 17-Zoll-Version des MacBook Pro 1000 Ladezyklen. Stimmt diese Angabe, dann funktioniert der Akku noch, wenn das Gerät längst überholt und absolut veraltet ist. Wer dennoch den Akku tauschen muss, kann einen Wechsel der Batterie von einem Apple-Händler für 179 Euro vornehmen lassen.

Die Service- und Supportleistungen von Apple sind nicht zeitgemäß. Für MacBooks besteht eine einjährige Herstellergarantie, aber nur 90 Tage Telefon-Support. Und da die Produkte von Apple proprietär sind, kommt man um den Erwerb des Apple Care Protection Plan kaum herum. Er sorgt für eine Verlängerung des 90-tägigen Standard-Supports und der einjährigen Hardwaregarantie auf insgesamt drei Jahre. Den Service lässt sich Apple mit weiteren 349 Euro vergüten. Andere Hersteller bieten diesbezüglich mehr, können ihre Geräte aber nicht mit Mac OS und iLife ausstatten, was für viele Anwender der Hauptgrund ist, sich ein Apple-Gerät zuzulegen.

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ZDNet.de Redaktion

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