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Browserkrieg: Kampf um die doofen Anwender

Wieder einmal droht Microsoft Unbill wegen der Integration des Internet Explorer in Windows. Opera hat ein Kartellverfahren bei der Europäischen Komission gegen Microsoft angestrengt, das inzwischen nicht mehr nur von Mozilla, sondern auch von Google unterstützt wird. Gleichzeitig wurde bekannt, dass sich im kommenden Windows 7 der Internet Explorer deaktivieren lassen soll. Ob das eine Reaktion auf das drohende Verfahren ist, steht bislang allerdings nicht fest.

Tatsache ist, dass die Abschaltung des Internet Explorer in der aktuellen (nicht öffentlichen) Beta nur eine „oberflächliche“ Deaktivierung ist. Das Programm selbst wird dabei nicht gelöscht. Opera-Chef Jon Stephenson von Tetzchner hat auf alle Fälle schon mal verlauten lassen, dass dies zwar ein Schritt in die richtige Richtung sei, aber bei weitem nicht genüge.

Die Frage ist, ob hier nicht viel Lärm um nichts gemacht wird.

Es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gäbe. Jeder, der will, kann sich auf seinem Windows-Rechner Opera, Firefox oder Chrome installieren. Der Punkt ist aber: Er muss wissen, dass es Alternativen gibt. Und genau das ist das Problem.

Hier geht es – zugespitzt und bewusst übertrieben gesagt – um den Kampf um die „doofen User“. Also solche, die a) nicht wissen, dass es Alternativen gibt, und b) um solche, die nicht erkennen wollen, dass die Alternativen besser sind (zumindest aus Sicht von Opera, Mozilla und Google). Keine Frage, die von der EU favorisierte Lösung, bei der Installation eine Browser-Auswahl anzubieten, ist gerecht und mit wenig technischem Aufwand realisierbar. Aber was ist dann mit Apples OS X und Safari? Oder den vielen Linux-Distributionen, in denen lediglich Firefox standardmäßig installiert wird?

Vielleicht wäre Aufklärungsarbeit die bessere Lösung. Und vielleicht sollte die EU mit gutem Beispiel vorangehen. Beispielsweise, indem die Bevölkerung über die Wahlmöglichkeiten aufgeklärt wird und endlich mal auch die vielen Regierungsstellen erfahren, dass es nicht immer Microsoft sein muss.

ZDNet.de Redaktion

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