Business Intelligence: ein Sechs-Punkte-Plan für SAP-Kunden

„Die Änderung der SAP-BI-Produktstrategie bietet einen Anlass, einerseits die eigene BI-Strategie und andererseits den aktuellen Stand der Projekte hinsichtlich der Zielsetzungen beziehungsweise der Zielerreichung zu überprüfen und neu auszurichten“, sagt Wilmsmeier. Dazu gehören seiner Meinung nach die Bewertung des bisherigen Status mit Abgleich der Ziele und Ergebnisse, eine Analyse eventueller Hemmfaktoren in der Umsetzung des BI-Strategieprogramms sowie die Definition neuer Anforderungen und Ziele.

Als zweiten Punkt sieht Wilmsmeier erheblichen Konsolidierungsbedarf der Infrastruktur: „Viele Unternehmen haben eine gewachsene Infrastruktur mit vielen Systemen und unterschiedlichen Werkzeugen verschiedener Hersteller – oft aufgrund fehlender oder unzureichender Funktionalität in der strategischen Plattform.“ Die Konsequenz seien zu hohe Betriebskosten und unnötige Redundanzen. Viele Unternehmen müssten daher eine schrittweise Konsolidierung planen und einleiten.

Architekturkonzepte wie SOA oder die kommende Business-Process-Plattform (BPP) von SAP sollten nach Ansicht von Wilmsmeier berücksichtigt sein. Insbesondere müsse eine klare Trennung zwischen Plattform (Datenbereitstellung) und Applikation (Nutzung von Daten und Informationen) nach dem Prinzip „Information kommt aus der Steckdose“ vorgesehen sein.

Der Experte empfiehlt zudem, darauf zu achten, dass Werkzeuge zukünftig einfacher bedienbar sind und die Benutzer der BI-Tools eine Analyse von Daten selbständig in die Hand nehmen können. Dies verlange eine größere Vernetzung von Inhalten und höhere Interaktivität. Dafür müssten Plattformen geschaffen und die Mitarbeiter darauf vorbereitet werden, damit der Wechsel vom Konsumieren zum Produzieren von Information gelinge.

In der Kombination der Stärken von SAP und Business Objects sieht der Berater die Gelegenheit, eine klare architektonische Trennung zwischen Plattform und analytischer Applikation einzuführen. Diese Umsetzung stelle aber neue Anforderungen an die BI-Organisation. Eine klare Definition und Verteilung von Rollen sei die zentrale Voraussetzung dafür.

Schließlich wachse Business Intelligence der nächsten Generation über die traditionellen Grenzen von Analyse und Reporting hinaus. Es umfasste auch die direkte Versorgung der in einem Geschäftsprozess zuständigen Entscheidungsträger mit relevanten Informationen. „Um eine Einbettung in Geschäftsprozesse und damit eine Optimierung der Wertschöpfung zu erreichen, muss sich BI zukünftig als Service verstehen und als solcher technisch umgesetzt werden.“

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

4 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

4 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

4 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

4 Tagen ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

4 Tagen ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

5 Tagen ago