Cisco baut WebEx zur Kollaborationsplattform aus

Die Übernahme von PostPath, Hersteller eines E-Mail- und Kalender-Programms, war eine eindeutige Kampfansage an Microsoft. Mit dem Kauf von Jabber vor wenigen Tagen hat sich Cisco mit weiterer Munition gegen Microsoft versorgt: Jabber hat eine Plattform, die mehrere Chat-Programme und Instant-Messaging-Dienste vereint, etwa AOL Instant Messenger, Google Talk, Yahoo Messenger oder den Office Communication Server.

Die Zukäufe sollen demnächst zusammen mit den vorhandenen Lösungen für Telefonie, Video und Conferencing das Unified-Commmunications-Portfolio von Cisco abrunden. Technologisch gesehen ist die zugrundeliegende, alles vereinende Plattform das nun auf Version 7 aktualisierte Cisco Unified Communications System, das als Web 2.0-Plattform angepriesene WebEx Connect und die High-End-Videokonferenzlösung Cisco TelePresence.

Cisco Unified Communications Systems 7.0 ist laut Hersteller einfacher zu konfigurieren, zu betreiben und zu benutzen als sein Vorgänger. Deutlich verbessert worden sei die Interoperabilität mit IT-Anwendungen, Desktops, mobilen Endgeräten und deren Betriebssystemen. Beispielsweise werden jetzt zusätzlich zu Symbian und Blackberry auch Windows Mobile sowie in Kürze das iPhone unterstützt. Aber auch die Integration in die Messaging-Angebote von Microsoft und IBM wurde vertieft.

Konsequent umgesetzt wurde nun auch das One-Number-Konzept. Dahinter verbirgt sich nicht mehr und nicht weniger, als dass „bei einem Anruf sowohl das Telefon im Büro als auch das Mobiltelefon bimmelt“, wie Adolphi erklärt. Die Funktion Dial-via-Office soll Roamingkosten bei Telefonaten mit dem Mobiltelefon im Ausland senken, indem Gespräche intelligent umgeleitet werden. Das kürzlich vorgestellte Virtual-Office-Konzept – eigentlich nur die neue Kombination bekannter Cisco-Komponenten – rundet das Angebot um die immer wichtiger werdende Anbindung von Heimarbeitsplätzen ab.

Der größte Wurf ist jedoch Cisco WebEx Connect. Damit geht die Cisco-Tochter weit über die bisherigen Angebote für Webkonferenzen und Online-Office-Space hinaus. Vermarktet wird es als eine „internetbasierte Client-Applikationsplattform für Mashups, mit denen sich bestehende Anwendungen und Inhalte auf sehr einfache und effiziente Weise zu neuen, hocheffektiven Applikationen kombinieren lassen.“

Konkret werden Instant Messaging, gemeinsame Arbeitsoberflächen mit integriertem Dokumentenmanagement, Kalender und Wikis bereitgestellt. Administrative Kontrollfunktionen, darunter flexibel konfigurierbare Sicherheitsrichtlinien und Benutzerprofile, sorgen für Sicherheit und Unternehmenstauglichkeit der Anwendung.

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ZDNet.de Redaktion

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