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Mittelstand beurteilt Wirtschaftslage pessimistisch

Wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mitteilt, schätzen Mittelstandsunternehmen die aktuelle Wirtschaftslage sowie die Erwartungen für die kommenden Monate zunehmend negativ ein. Die Finanz- und Immobilienkrise hinterlasse besonders bei kleinen Unternehmen ihre Spuren.

„Exportorientierte Mittelständler spüren die nachlassende Dynamik auf wichtigen Exportmärkten immer stärker“, erklärt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Zwar überwögen die positiven Beurteilungen (36 Prozent) zur Lage im Vergleich zu den negativen Stimmen (14 Prozent) noch relativ deutlich, die Anzahl der Pessimisten in Hinblick auf die weitere Entwicklung sei jedoch von 18 auf 24 Prozent gestiegen.

„Die Finanzmarktkrise und die Kreditklemme werden im Mittelstand durchaus wahrgenommen“, sagt auch Michael Wandt, Vorstandsmitglied des Bundesverbands Kapital für den Mittelstand. Hohe Energie- und Rohstoffpreise setzten die Unternehmen unter Kostendruck und entwickelten sich zu einem existenziellen Problem, wie die Unternehmensberatung Ernst & Young formuliert. Zudem sei eine Belebung der Konsumnachfrage, wie sie verbrauchsbezogene Branchen erhoffen, bisher ausgeblieben. „Bei der Kreditvergabe haben sich die Konditionen verschlechtert“, so Wandt. Ernst & Young zufolge ist es für 32 Prozent der Mittelständler in den vergangenen Monaten schwieriger geworden, bei einer Bank einen Kredit zu erhalten.

Dennoch bleibe der Mittelstand Rückgrat der deutschen Wirtschaft und des Arbeitsmarktes, so die Branchenbeobachter. Das nach wie vor gute Investitionsklima in Deutschland wirke stabilisierend. „Krisengerede ist daher für den Mittelstand fehl am Platz. Der Personalaufbau setzt sich fort, wenn auch verlangsamt“, sagt Wansleben.

Für das Gesamtjahr rechnet der DIHK mit einem Plus von 350.000 Stellen allein im Mittelstand. Anders als bei Großunternehmen verhielten sich die Beschäftigungspläne bei Mittelstandsunternehmen stabil. „Der deutsche Mittelstand geht folglich nicht von einer hartnäckigen Konjunkturschwäche aus“, teilt der DIHK mit.

ZDNet.de Redaktion

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