Angriff auf VMwares ESX-Server: Microsoft Hyper-V im Praxistest

Zur Verwaltung der virtuellen Maschinen dient der Hyper-V-Manager. Neben den typischen Parametern für ein Gastbetriebssystem, zum Beispiel virtuelle Harddisks, Anzahl der CPUs und Größe des Hauptspeichers, konfiguriert man in Hyper-V-Manager auch BIOS-Parameter, etwa die Boot-Reihenfolge, siehe Bild 2. Anders als bei den VMware-Produkten muss man dazu nicht ins virtuelle BIOS-Setup der Gastmaschine.

Virtuelle USB-Anschlüsse gibt es nicht. In Hyper-V-Gastmaschinen lassen sich Geräte wie Webcams und Kartenleser nicht anschließen. Bei der Servervirtualisierung kommt man allerdings auch ohne aus.

Ferner lässt sich mit dem Hyper-V-Manager die CPU-Leistung der Gastmaschinen konfigurieren. Einer Gastmaschine kann ein bestimmter Prozentsatz an CPU-Zeit zugewiesen werden, die ihr immer zur Verfügung steht. Ebenso ist es möglich, die CPU-Auslastung nach oben zu begrenzen.

Unternehmensweite Verwaltung von virtuellen Maschinen über Servergrenzen hinweg gibt es allerdings nur mit dem kostenpflichtigen Virtual Machine Manager aus dem Microsoft System Center. Er liegt zur Zeit in einer Beta-Version zum Download bereit. Er verwaltet nicht nur Hyper-V-Server und Gastmaschinen, sondern auch die des Konkurrenten VMware.

Virtuellen Maschinen stehen grundsätzlich zwei Treibersätze zur Verfügung: Die langsamen Legacy-Treiber nutzen emulierte Hardware, die schnellen VMBus-Treiber können nur dann eingesetzt werden, wenn die Integration-Services ebenfalls installiert sind. Die Integration-Services übernehmen die Kommunikation mit dem Hypervisor und liefern außerdem einen Heartbeat für die Abstimmung der Gäste und sorgen für die Zeitsynchronisation sowie ein barrierefreies Arbeiten mit der Maus über die Fenstergrenzen des Gastes.

Im Test richtet ZDNet mehrere VMs mit Windows Vista Ultimate, Windows Server 2008 und Suse Linux Enterprise Server 10 SP2 (SLES) ein. Alle drei sind grundsätzlich brauchbar. Für SLES 10 existiert zwar ein Xen-Kernel, jedoch sind keine VMBus-Treiber verfügbar. Somit ist SLES 10 noch nicht „erleuchtet“. Die I/O-Performance ist nicht optimal. Darüber hinaus lässt sich keine SMP-Umgebung erstellen. Die Coopetition zwischen Microsoft und Novell wird wohl erst mit SLES11 die „Erleuchtung“ bringen.

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ZDNet.de Redaktion

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