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EU segnet Doubleclick-Übernahme durch Google ab

Die EU-Kommission hat wie zuvor vermutet offiziell grünes Licht für den Kauf des Online-Werbevermarkters Doubleclick durch Google gegeben. Die im November 2007 eingeleitete Untersuchung der Kommission habe ergeben, dass sich die Übernahme wahrscheinlich weder in dem Segment Adserving noch in dem Segment Vermittlung von Online-Werbung nachteilig auswirken werde, heißt es in einer Mitteilung. Die Kommission sei daher der Auffassung, dass die Übernahme den wirksamen Wettbewerb nicht erheblich beeinträchtigen werde.

Google und Doubleclick könnten keinen nennenswerten Wettbewerbsdruck aufeinander ausüben und daher gegenwärtig nicht als Konkurrenten angesehen werden. Obwohl Doubleclick im Bereich Online-Vermittlungsleistungen zu einem Wettbewerber werden könnte, dürften die anderen Konkurrenten nach Ansicht der Brüsseler Wettbewerbshüter auch nach dem Zusammenschluss hinreichenden Wettbewerbsdruck ausüben.

Die Kommission habe im Zuge der Marktuntersuchung auch die potenziellen Auswirkungen etwaiger nicht horizontaler Beziehungen zwischen Google und Doubleclick analysiert. Dritte hatten Bedenken hinsichtlich der Marktstellung von Doubleclick im Bereich Adserving geäußert, in dem Google durch die Kontrolle der Adserving-Tools von Doubleclick angeblich die Adserving-Kosten konkurrierender Vermittler in die Höhe treiben könnte. Kritiker der Übernahme warnten ebenfalls vor der Marktstellung von Google im Bereich suchgebundener Werbung oder Vermittlung von Online-Werbung, in dem Google angeblich Käufern von Flächen für suchgebundene Anzeigen oder von Vermittlungsleistungen auch den Kauf der Technologien von Doubleclick vorschreiben könnte.

Den Feststellungen der Kommission zufolge können Google und Doubleclick nach der Übernahme jedoch keine Strategien zur Ausgrenzung der Konkurrenten von Google verfolgen, weil es ebenbürtige Adserving-Anbieter gibt, auf welche die Kunden (Website-Betreiber, Werbetreibende, Ad-Netzwerke) ausweichen können. Dazu zählten etwa vertikal integrierte Unternehmen wie Microsoft, Yahoo und AOL. Die Marktuntersuchung habe ferner gezeigt, dass für das neue Unternehmen überhaupt kein Anreiz bestehe, Wettbewerber vom Adserving-Markt auszugrenzen, weil dies wahrscheinlich nicht gewinnbringend wäre.

ZDNet.de Redaktion

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