Categories: Workspace

Handy gibt Ozonalarm

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Festkörperphysik (IAF) und der Technischen Universität Ilmenau haben einen neuartigen, hochempfindlichen, miniaturisierten Ozon-Sensor entwickelt. Aufgrund seiner geringen Abmessungen ist der Sensor laut IAF prädestiniert, um in mobile Geräte wie Handys und PDAs eingebaut zu werden.

Auf die Rückseite einer violetten Leuchtdiode (LED) wurde eine nur 15 Nanometer dicke Indiumoxidschicht mit einem Niederdruck-Gasphasen-Verfahren abgeschieden. Der elektrische Widerstand dieser Nano-Schicht ändert sich durch Oxidation proportional zur Ozon-Konzentration in der Umgebungsluft. Schaltet man die LED ein, regeneriert sich der
Sensor durch einen kalten photochemischen Reduktionsprozess.

Der Sensor ist nach zwei Minuten wieder bereit für einen neuen Messzyklus. Mess-Empfindlichkeiten von bis zu 40 Teilchen pro Milliarde (englisch parts per billion oder ppb; entspricht etwa 80 Mikrogramm pro Kubikmeter) konnten laut IAF mit dem Bauelement bereits demonstriert werden.

Bisherige Sensoren mussten auf Temperaturen von fast 300 Grad Celsius aufgeheizt werden, um die Messoberfläche zu regenerieren. Dadurch sind herkömmlichen Sensoren relativ teuer, benötigen viel Energie und können nicht überall eingesetzt werden.

Aufgrund der Gesundheitsgefährdung durch Ozon will die Europäische Kommission den Richtwert von derzeit 120 auf 60 Teilchen pro Milliarde bis zum Jahr 2010 senken. Zur Überwachung dieser neuen Bestimmung ist jetzt ein gestiegener Bedarf an empfindlichen Ozon-Sensoren entstanden.




Der miniaturisierte Ozonsensor erreicht Messempfindlichkeiten
von 40 ppb und ist nach zwei Minuten bereit für einen
neuen Messzyklus (Foto: Fraunhofer IAF)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

20 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

3 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Tagen ago