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Chinesen planen 1,5-GHz-CPU noch im November

Chinesische Forscher arbeiten an einer neuen Generation ihres Prozessors namens Loongson. Der Loongson-2F wird im Laufe des Novembers mit einer Frequenz von 1,2 bis 1,5 GHz vorgestellt werden. Laut den Entwicklern verbraucht er lediglich 5 Watt und unterstützt DDR2, SDRAM sowie USB 2.0. Er ist für Linux als Betriebssystem konzipiert.

Windows würde auf dem Prozessor nicht laufen: Loongson verfügt nicht über einen x86-Befehlssatz, sondern basiert auf dem Instruction Set von MIPS Technologies. MIPS hält auch die Patente an dieser Technologie – allerdings bezahlt das chinesische Wirtschaftsministerium keine Lizenzgebühren.

Das Institute of Computing Technology (ICT) arbeitet seit 2002 an Loongson. Es hatte zunächst erklärt, der Chip habe mit dem geistigen Eigentum von MIPS Technologies nichts zu tun. Doch das stellte sich bald als Fehlinformation heraus. Als nächstes versuchte das ICT, auf die Behörden hinzuwirken, wenigsten für jede Prozessor-Generation 200.000 Dollar an die Besitzer dieser Technologie zu bezahlen. Nachdem die Verhandlungen mit MIPS jedoch scheiterten, spricht das ICT nun nicht mehr von einem MIPS-kompatiblen Prozessor.

Anfang 2008 soll jetzt eine Loongson-Box auf den Markt kommen: ein Computer ohne Bildschirm, Keyboard oder Maus. Der Chip und der Rechner wird von ST-Microelectronics produziert werden. Der Hersteller hat sich dazu mit dem französischen Linux-Distributor Mandriva zusammengetan. Als Oberfläche werden die Chinesen auf Gnome setzen. Im Gegensatz zum ICT besitzt ST-Microelectronics eine Lizenz für die MIPS64-Architektur. Fünf Jahre lang hat der Hersteller nun das Exclusiv-Recht Loongson-Chips herzustellen und zu Verkaufen. Für jede CPU, die ST-Microelectronics verkauft, muss das Unternehmen 2 Dollar an ICT bezahlen.

Als Endkundenpreis für den Rechner mit Eingabegeräten werden 400 Dollar geschätzt. Loongson wäre aber nicht das erste Projekt, mit dem das ICT scheiterte: 2007 sollte ein Laptop für Studenten für 250 Dollar auf den Markt kommen. Jedoch stieg der Preis: Das Gerät soll jetzt zwischen 660 und 800 Dollar kosten.

ZDNet.de Redaktion

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