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BEA will sich dem Einfluss von Investor Icahn entziehen

Rechtsexperten zufolge muss BEA Systems schnellstmöglich seinen Jahresabschlussbericht erstellen, um den Großaktionär Carl Icahn an einer Machtübernahme zu hindern. Icahn hat es sich zum Ziel gesetzt, BEA an den Höchstbietenden zu verkaufen. Zu diesem Zweck will er ihm gewogene Direktoren in den Vorstand bringen. Als größter Einzelinvestor von BEA hat er gute Chancen, diese Personalentscheidungen durchzusetzen.
Icahn hat bereits vier Kandidaten nominiert.

BEA hingegen ist ohne einen aktuellen Finanzbericht nicht in der Lage, um für Stimmen für die Wiederwahl seines Vorstands zu werben. „Derzeit befindet sich BEA in einer verzwickten Lage, denn ohne gültige Finanzberichte darf es nicht um Stimmen werben und ist auch in der Kommunikation mit Aktionären eingeschränkt“, sagt John Jenkins, Anwalt bei Calfee Halter & Griswold.

Investor Icahn will auf dem Rechtsweg so schnell wie möglich eine Aktionärsversammlung herbeiführen. Nach der Rechtsprechung des Heimatstaats von BEA Systems, Delaware, hat jeder Investor das Recht dazu, wenn die letzte Hauptversammlung mehr als 13 Monate zurückliegt. Die letzte Jahresversammlung von BEA hatte im Juli 2006 stattgefunden.

„Ich denke, BEA arbeitet Tag und Nacht daran, seine Finanzberichte zusammenzustellen, um Icahn aufzuhalten. Selbst wenn es ihnen nicht so schnell gelingen sollte, wird BEA das Gerichtsverfahren wohl lange genug hinauszögern, um mehr Zeit zu gewinnen“, so Travis Laster, Anwalt bei Abrams & Laster, der gerade ein anderes Unternehmen in einem ähnlichen Fall vor dem Delaware Court of Chancery vertritt.

Dem gegenwärtigen Streit bei BEA war ein Übernahmeangebot von Oracle über 6,7 Milliarden Dollar beziehungsweise 17 Dollar pro Aktie vorausgegangen. BEAs Vorstand hatte das Angebot mit dem Argument ausgeschlagen, dass das Unternehmen mindestens 21 Dollar pro Aktie Wert sei. Oracle hatte daraufhin sein Angebot zurückgezogen.

ZDNet.de Redaktion

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