Der Gründer und CEO des VoIP-Anbieters Skype, Niklas Zennström, hat seinen Hut genommen. Wie die Ebay-Tochter gestern bekannt gab, wechselt Zennström in den Aufsichtsrat. Michael van Swaaij, Strategie-Direktor bei Ebay, wird Zennströms Posten besetzen, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Zennströms Abgang erfolgt vor dem Hintergrund der Wertminderung von Skype durch Ebay. Das Auktionsportal hat den Wert seines Tochterunternehmens um 900 Millionen Dollar verringert, da es nicht genug Gewinn mache.
Im Rahmen eines „Earn-Out-Agreements“ zahlte das Auktionshaus bereits im September 2005 rund 375 Millionen Euro für den VoIP- und Messaging-Anbieter – je nach Geschäftsentwicklung beträgt der Kaufpreis maximal 1,2 Milliarden Euro. So wird erwartet, dass Ebay diese 375 Millionen Euro sowie den zusätzlichen Betrag von 640 Millionen Euro im nächsten Quartalsbericht als so genannte Wertberichtigung aufscheinen lässt.
Branchenbeobachtern zufolge werden die Ausstände an Skype die Ebay-Zahlen noch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres belasten. Auch wird die Transaktion von Marktbeobachtern nach zwei Jahren als „zu teuer“ für das Online-Auktionshaus bewertet. Schließlich hat Skype bis Ende Juni 2007 nur rund 90 Millionen Dollar Umsatz generiert.
Vor diesem Zusammenhang verdichten sich Gerüchte um den Verkauf von Skype. Laut einem aktuellen Bericht der BBC habe Ebay den Skype-Aktionären in Aussicht gestellt, weitere 195 Millionen Dollar zu zahlen. Voraussetzung dafür wäre, dass Ebay dafür einen Anteil an Skype von 50 Prozent oder mehr noch vor März 2008 an einen anderen Interessenten verkaufen kann.
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