Laut der Schädlings-Top-Ten für September des IT-Security-Unternehmens Sophos ist die Zahl infizierter E-Mails erstmals wieder gestiegen. Insgesamt enthielten in diesem Monat 0,12 Prozent aller E-Mails ein verseuchten Anhang, was einer von 833 E-Mails entspricht. Im Vormonat war noch eine von 1000 Mails mit einem Schadprogramm infiziert.
Schuld an der Zunahme war Sophos zufolge vor allem eine Kampagne, bei der kriminelle Hacker in der zweiten Septemberhälfte den so genannten Pushdo-Trojaner im großen Stil über Spam-Mails verbreiteten. Die E-Mails, die Empfänger mit Nacktfotos berühmter Hollywood-Schauspielerinnen wie Angelina Jolie oder Halle Berry ködern wollten, enthielten einen Schadcode, der Hackern die Kontrolle über fremde PCs ermöglicht.
In der letzten Septemberwoche sei der Schädling in einem Zeitraum von nur 24 Stunden in fast vier von fünf infizierten Nachrichten enthalten gewesen, so Sophos. In der September-Top-Ten für E-Mail-Schädlinge reiht sich der Trojaner mit 27,4 Prozent zwischen den Viren Netsky (29,9 Prozent) und Mytob (9,2 Prozent) auf Platz zwei ein. Es folgen W32/Zafi (8,3 Prozent), Mal/Iframe (6 Prozent), Mal/Behav (4,6 Prozent), W32/MyDoom (4,1 Prozent), Mal/Basine (2,5 Prozent), W32/Bagle (1,4 Prozent) und W32/Traxg (1,2 Prozent).
Auch webbasierte Cyberattacken nahmen im Untersuchungszeitraum kontinuierlich zu. Im September registrierten die Sophos Labs 5400 neu infizierte Internet-Seiten. Auf 59,5 Prozent aller betroffenen Websites befand sich der Schädling Mal/Iframe. Mal/ObfJS war mit einem Anteil von 17 Prozent der am zweithäufigsten im Web gehostete Schädling. Er fand sich unter anderem sogar auf der Website des US-Generalkonsulats im russischen St. Petersburg.
Mehr als die Hälfte aller infizierten Websites (54,9 Prozent) wurde wie bereits in den Vormonaten in China gehostet. In den USA hingegen ist die Zahl infizierter Websites gesunken: Nur noch 17 Prozent aller infizierten Internetseiten kamen aus den Vereinigten Staaten – im August lag der Anteil bei über 20 Prozent. In Russland dagegen mehrten sich die infizierten Websites, ihr Anteil stieg von 11,3 auf 14,4 Prozent.
Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.
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