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Bilanzaffäre: Firmenchef Michael Dell unter Verdacht

Nachdem Dell seine Ergebnisse nach Abschluss einer internen Bilanzuntersuchung vergangene Woche nach unten korrigieren musste, gerät Firmengründer Michael Dell zunehmend unter Verdacht, von den nun entdeckten Bilanzmanipulationen gewusst zu haben. Wie jetzt bekannt wurde, sollen unter Dells Verantwortung als CEO zwischen 2003 und 2006 bestimmte Korrekturen mit dem Ziel vorgenommen worden sein, die Finanzvorgaben zu erfüllen.

So hatte ein Buchprüfer von KPMG festgestellt, dass es Manipulationen bei anfallenden Verbindlichkeiten insbesondere an den Quartalsenden gegeben habe. Bislang hatten die Einlassungen des Unternehmens den Eindruck erweckt, als hätten namentlich nicht ermittelbare Mitarbeiter lediglich ihre eigenen Ergebnisse geschönt – etwa, um Provisionen nicht zu verlieren. Nun scheint es sich jedoch um Manipulation auf höherer Ebene zu handeln.

Der Buchprüfer weist jedoch darauf hin, dass ihm alle befragten Manager versichert hätten, Michael Dell selbst sei nicht involviert. Dell-Sprecher Bob Pearson: „Das Führungsteam übernimmt die volle Verantwortung.“

Gegen einen groß angelegten Bilanzbetrug spricht nach wie vor, dass es sich bei den Fehlangaben – laut Dell – mit 50 Millionen bis 150 Millionen Dollar um weniger als ein Prozent des Umsatz gehandelt hat. Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt weiter.

ZDNet.de Redaktion

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